Technologien für sauberes Fliegen

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
Technologien für sauberes Fliegen

Veröffentlicht am 15.06.2022
Technologien für sauberes Fliegen
Foto: DLR

Das DLR ist auch 2022 einer der größten institutionellen Aussteller auf der ILA, die vom 22. bis 26. Juni in Berlin stattfindet. Auf rund 400 Quadratmetern gibt es am DLR-Stand in Halle 6 (Stand 310), im Space Pavilion und am Stand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) in Halle 4 (Stand 230, ILA Future Lab) vielfältige Einblicke in aktuelle Forschungsarbeiten sowie erfolgreiche Transfer- und Ausgründungsprojekte. Das DLR wird vier Fluggeräte seiner Forschungsflotte auf dem ILA-Außengelände ausstellen, darunter zum ersten mal die Dassault Falcon 2000LX ISTAR.

"Die Luft- und Raumfahrt sind feste Bestandteile unseres täglichen Lebens. Die Luftfahrt bestimmt unsere Mobilität, die Raumfahrt ist für uns zu einem Werkzeug geworden. Beides trägt zum Austausch der Kulturen bei und fördert unseren Wohlstand", so Prof. Anke Kaysser-Pyzalla, Vorstandsvorsitzende des DLR, "Unter dem Motto "Pioneering Aerospace" bietet die ILA 2022 alle Möglichkeiten zum Austausch über spannende Innovationen zur klimaverträglichen Luftfahrt sowie Raumfahrttechnologien, um die Folgen des Klimawandels zu beobachten."

In einem "gläsernen Studio" produziert das DLR während der Messe ein eigenes Programm: In moderierten Gesprächen geben Vertreter aus Vorstand und Forschung des DLR Einblicke in aktuelle Projekte und Missionen – live vor Ort und im Live-Stream auf dem YouTube-Kanal des DLR.

Herstellung von SAF und klimaoptimierte Routen

Auf dem Weg zu einer emissionsfreien Luftfahrt sieht das DLR kurz- und mittelfristig vor allem für die Langstrecke strombasierte synthetische Kraftstoffe (SAF, Sustainable Aviation Fuel) sowie optimierte Flugrouten als vielsprechende Ansätze, um die wärmende Wirkung von Kondensstreifen zu verringern und schnell die Klimaverträglichkeit des Luftverkehrs zu erhöhen. Langfristig werden neue Flugzeug-Generationen ihre Wirkung entfalten und die Luftfahrt vielfältiger machen. Besucher der ILA können anhand des"eFlight"-Flugzeugmodells, das als technologischer "Baukasten" designt ist, verschiedene Möglichkeiten erkunden, wie zukünftige Flugzeuge klimaneutral gestaltet werden.

Das DLR bringt voraussichtlich ihre Cessna Grand Caravan, Do 228-101, Bo-105 und erstmals auch das neue Forschungsflugzeug Dassault Falcon 2000LX ISTART mit zur ILA. Die hoch modifizierten Fluggeräte sind teils selbst Gegenstand der Luftfahrtforschung als Versuchsplattformen oder werden als Träger für wissenschaftliche Geräte eingesetzt. Ihre Aufgaben reichen vom Erproben neuer Luftfahrttechnologien über die Erd- und Meeresbeobachtung bis zur Atmosphärenforschung.

Viele Exponate im Space Pavilion

Im Bereich Raumfahrt zeigt das DLR Missionen und Projekte, die helfen den Klimawandel und seine Folgen besser zu verstehen. Mit der Mission Tandem-L – ein Vorschlag des DLR für eine hochinnovative Radarsatellitenmission – könnte Deutschland der internationalen Gemeinschaft ein Instrument bereitstellen, um die Umwelt objektiv zu erfassen und Umweltveränderungen zu beobachten. Mit Tandem-L wäre die Beobachtung einer Vielzahl dynamischer Prozesse in der Bio-, Geo-, Kryo- sowie Hydrosphäre in einer bisher nicht erreichten Qualität und Auflösung möglich.

Um Satelliten sicher, kostengünstig, nachhaltig und effizient im Orbit betreiben zu können, bedarf es zahlreicher Innovationen und Unterstützungstechnologie. So stellt das DLR am Stand auf der ILA das Weltraumlagezentrum vor, zeigt ultraleichte Satellitenmasten zum Ausrollen im All und Ideen für die Rückführung von Raketenstufen zur Wiederverwendung.

Auch im Space Pavilion in Halle 6 ist das DLR vertreten. Von den 51 Exponaten stammen 33 vom DLR, die Bandbreite umfasst Erdbeobachtung und Satellitenkommunikation, New Space und Innovation ebenso wie Forschung, Exploration und den Zugang zum All. Im Kampf gegen den Klimawandel spielt die Raumfahrt eine zentrale Rolle: Erdbeobachtungssatelliten wie die Sentinels aus dem europäischen Copernicus-Programm oder aus nationalen Missionen wie der am 1. April 2022 gestartete deutsche Umwelt-Satellit EnMAP liefern hochpräzise Messungen und langfristige Datensätze.