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Bundeswehr: 60 Boeing CH-47F Chinook kosten 8,5 Milliarden Dollar

DSCA-Genehmigung für Deutschland
60 Chinooks kosten 8,5 Milliarden Dollar

Mit mehrmonatiger Verzögerung hat die amerikanische Defense Security Cooperation Agency den Verkauf von 60 CH-47F an Deutschland genehmigt. Voraussichtliche Kosten: 8, 5 Milliarden Dollar.

60 Chinooks kosten 8,5 Milliarden Dollar
Foto: Boeing

Die notwendige Bescheinigung der DSCA, mit der der Kongress über diesen möglichen Verkauf informiert wird, war schon lange erwartet worden. Für die 7,79 Milliarden Euro bekommt die Luftwaffe nun: sechzig Boeing CH-47F Block II Frachthubschraubern mit kundenspezifischen Modifikationen (das ist der Kostentreiber), 140 T-55-GA-714A Triebwerke (120 installiert, 20 Ersatzteile), 72 AN/AAR-57 Common Missile Warning Systems (CMWS) (60 installiert, 12 Ersatzteile) und 284 AN/ARC-231A Communications Security (COMSEC) Funkgeräte (240 installiert, 44 Ersatzteile).

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Ebenfalls enthalten sind AN/AVR-2B Laserdetektionsgeräte, AN/APR-39C(V)1 Radardetektionsgeräte, AN/ARC-220 Hochfrequenz (HF)-Funkgeräte mit elektronischen Gegenmaßnahmen (ECCM), militärischer Precise Positioning Service (PPS) (einschließlich SAASM oder M-Code), Digital Advanced Flight Control Systems (DAFCS) und AN/APX-123A Identification Friend or Foe (IFF) Transponder; AN/ARN-147 VHF-Rundumsicht und Instrumentenlandesystem (VOR/ILS); AN/ARN-153 Tactical Air Navigation Systems (TACAN); Flugdatenrechner; AN/APN-209 Radarhöhenmesssysteme; AN/PYQ-10 einfache Schlüsselladegeräte; KIV-77 Mode 4/5 IFF Applique; KY-100M Schmalband/Breitband COMSEC Endgeräte; AN/AVS-6 Nachtsichtgeräte (NVD); IDM-401 Verbessertes Datenmodem.

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Besonders relevant: Luft-Luft-Betankungssonden; weiter M134 Geschützhalterungen; Infrarot-Unterdrückungssystem (IRSS); Triebwerk-Luftpartikelabscheider (EAPS); Ballistisches Schutzsystem (BPS) für Cockpit und Kabinenseiten; Midas Unterflur-Kühlsysteme; Extended Range Fuel System (ERFS) 3000 l und 1900 l; Forward Area Refueling Equipment (FARE); Tie Down Materiel/Helicopter Under-Slung Load Equipment (HUSLE) für interne und externe Lasten; Rotorbremse; Rettungswinden; Fast Rope Insertion/Extraction System (FRIES); elektrooptische Infrarotsensoren (EO/IR); Piloten- und Truppensitze mit starker Dämpfung bei Bruchlandungen; Skier; Rettungsboote; Missionsausrüstung (z. B. Dschungelpenetrierer, Rettungskorb, Jakobsleiter, Airborne Tactical Extraction Platform (AirTEP)).

Mit dabei sind zudem Spezialwerkzeuge und Testausrüstung, Bodenunterstützungsausrüstung, Flugzeug- und Triebwerkersatzteile, technische Daten, Veröffentlichungen, Maintenance Work Orders/Engineering Change Proposals (MWO/ECPs), Repair and Return (R&R), technische Unterstützung, Unterstützung bei der Lufttüchtigkeit, Transport der Luftfahrzeuge, Ausbildung wie Flugschulung und Schulung der Wartungsausbilder sowie andere damit verbundene Elemente der Logistik und Programmunterstützung.

Der Hauptauftragnehmer wird die Boeing Helicopter Company, Philadelphia, PA, sein. Es sind keine Offset-Vereinbarungen bekannt, die im Zusammenhang mit diesem potenziellen Verkauf vorgeschlagen werden.

Die Umsetzung dieses Verkaufsvorhabens erfordert die vorübergehende Entsendung von schätzungsweise dreißig (30) Vertretern von Auftragnehmern zu den deutschen Hauptoperationsbasen (MOBs) zur technischen, wartungstechnischen und logistischen Unterstützung vor Ort im Rahmen eines leistungsorientierten Logistikprogramms (PBL), zur Unterstützung bei der Ausbildung sowie zur Unterstützung der Bediener und der Wartung der transportablen Flugsimulatoren (TFPS). Diese Unterstützung wird für drei bis fünf Jahre geleistet.

Diese Mitteilung über einen möglichen Verkauf ist gesetzlich vorgeschrieben und bedeutet noch keine Vertragsunterzeichnung Deutschlands. Wann diese erfolgt ist unklar. Als der Chinook-Kauf (statt CH-53K) im vergangenen Juni verkündet wurde war noch von sechs Milliarden Euro die Rede. Die CH-47F soll die überalterten CH-53 der Luftwaffe ersetzen.

Die 60 CH-47F sollen bis 2030 im Dienst sein, hieß es vor einem Jahr. Finanziert werden die Hubschrauber aus dem Sondervermögen der Bundeswehr. Die Bundeswehr bekommt die "Block II Standard Range"-Version. Die Bundeswehrmodelle werden zudem so ausgerüstet, dass sie in der Luft betankt werden können.

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Erscheinungsdatum 05.05.2023