Nicht nur die Besucher staunten: Schwarze Wände blockieren sowohl den Zugang als auch Einblicke in die Messestände der großen israelischen Rüstungsunternehmen in der Ausstellungshalle 3 der aktuell stattfindenden Paris Air Show. Auslöser für die bis dato einmalige Aktion in der Geschichte von Le Bourget sind die gezeigten Offensiv-Waffen.
Die französische Regierung sieht die israelischen Aktionen im Gaza-Streifen kritisch. Daher hat das Büro von Premierminister Francois Bayrou laut Reuters das Zeigen von offensiv genutzten Waffen verboten. Angeblich habe die israelische Botschaft dem zugestimmt. Dennoch scheinen entsprechende Exponate vorhanden zu sein, so dass die französischen Behörden kurz vor der Messereröffnung die schwarzen Wände vor den Ständen von Israel Aircraft Industries (IAI), Elbit Systems, Rafael und Uvision errichten ließen. Kleiner Stände israelischer Firmen ohne gezeigte Hardware sowie die Präsenz des israelischen Verteidigungsministeriums blieben unbehelligt.
Rechtliche Schritte eingeleitet
Die Aktion rief schwere Proteste aus Israel hervor. So schreibt IAI auf ihrer Webseite: "Sie mögen unseren Stand abgedeckt haben, aber unsere Erfassungs-, Luftverteidigungs- und Präzisionsangriffs-Systeme werden nun von der ganzen Welt gesehen – mit oder ohne einer Air Show. Man kann den Stand blockieren, nicht aber die Auswirkung in der Realität."
IAI reagierte empört auf die französische Aktion.
Das israelische Verteidigungsministerium wollte rechtliche Schritte einleiten und teilte mit: "Diese unerhörte und beispiellose Entscheidung richt nach politischen und kommerziellen Erwägungen. Die Franzosen verstecken sich hinter vermeintlich politischen Erwägungen, um israelische Offensiv-Waffen von einer internationalen Ausstellung auszuschließen – Waffen, die mit der französischen Industrie konkurrieren." Eine Einigung scheint derzeit nicht in Sicht, so dass die Stände weiterhin verhüllt bleiben.
