Emirates-Tests in Kopenhagen und Chicago
Entscheidungshilfe soll Enteisung effizienter machen

Die Golf-Airline Emirates testet an den Flughäfen Kopenhagen und Chicago das System CheckTime. Es soll Piloten bei winterlichen Bedingungen unterstützen.

Entscheidungshilfe soll Enteisung effizienter machen

Nicht immer kann ein Flugzeug, das am Boden mit Enteisungsflüssigkeit eingesprüht wurde, anschließend sofort starten. Faktoren, die die Wirksamkeit der Enteisung beeinflussen, sind zum einen die verstrichene Zeit seit der Behandlung, zum anderen aber auch die aktuellen Wetterbedingungen. Bislang müssen Piloten mithilfe sogenannter Holdover-Zeitpläne, Informationsgrafiken und Beobachtung des Wetters schätzen, wie viel Enteisungsflüssigkeit nötig ist und wie lange der Schutz anhält. Emirates testet derzeit das System CheckTime, das Piloten bessere Informationen für die Entscheidungsfindung zur Verfügung stellen soll, ob ein Start unter Winterbedingungen mit der vorhandenen Enteisung noch möglich ist.

CheckTime wurde vom finnischen Umwelt- und Messtechnikunternehmen Vaisala entwickelt. Mit Präzisionssensoren an Flughäfen werden unter anderem Temperatur, Wind und Niederschlag in Echtzeit gemessen und auf dieser Basis die Auswirkungen des Wetters auf die Flugzeugenteisung berechnet. Über den digitalen Datenfunk ACARS wird den Piloten ins Cockpit übermittelt, wie lange die Enteisung wirksam ist.

Emirates testet den Einsatz von CheckTime aktuell an den Flughäfen Kopenhagen und Chicago. Beide Airports werden von A380 und Boeing 777 der Airline bedient, dadurch sei eine flottenweite Evaluation des Systems möglich. Während der Anfangsphase der Tests nutzen die Emirates-Piloten sowohl CheckTime als auch die bisherigen manuellen Verfahren. Nachdem die Versuche Ende dieses Winters auslaufen, soll entschieden werden, ob CheckTime auch an anderen von Emirates angeflogenen Winter-Airports eingesetzt wird.

Nach Angaben von Emirates soll das System nicht nur Piloten bei der Entscheidungsfindung unterstützen. Auch eine genauere Einschätzung, wie viel Enteisungsflüssigkeit benötigt werde, sei möglich. Das spare Ressourcen, so die Airline.

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