52 Flugstunden sind für die Flüge über den europäischen Großstädten eingeplant. Um die verschiedenen Gas- und Partikelemissionen zu messen, ist das Forschungsflugzeug mit 20 Instrumenten ausgestattet. Der umgebaute Business Jet G550 von Gulfstream, dessen Name für High Altitude and Long Range Research Aircraft steht, ist mit seiner Reichweite, Flughöhe und Nutzlast ideal für die Forschungszwecke.
Emissionen können sich in großen Metropolen bei bestimmten Wetterlagen auch über die Stadtgrenzen hinaus verbreiten. "Wir wollen im Detail nachvollziehen, wie sich die Emissionen in der Atmosphäre bei unterschiedlichen Wetterlagen ausbreiten und herausfinden, welche Umwandlungen in sekundäre Photooxidantien und Aerosolpartikel stattfinden", sagt Dr. Hans Schlager vom DLR-Institut für Physik der Atmosphäre. Die wissenschaftliche Leitung des Forschungsprojekts mit der Abkürzung EMeRGe (Effect of Megacities on the transport and transformation of pollutants on the Regional and Global scales) liegt bei der Universität Bremen.
HALO startet vom Flughafen in Oberpfaffenhofen bei München in Richtung Messorte. "Damit die Forscher ein genaues Bild der Verteilung der städtischen Emissionen bekommen, fliegt HALO gestaffelt zunächst in rund 1000 Meter Höhe, um dann schrittweise erst in drei und dann in fünf Kilometer aufzusteigen", sagt Frank Probst von der DLR-Einrichtung Flugexperimente. Neben einer umfangreichen Abstimmung mit den lokalen Flugsicherungen seien auch wolkenfreie Wetterbedingungen essentiell, um in niedrigen Höhen in die Abgasfahnen der Städte fliegen zu können. Besonders anspruchsvoll sind die Flugsegmente, die weniger als einen Kilometer über dem Grund stattfinden, so z. B. über der italienischen Po-Ebene.