Bereits im vergangenen Sommer hat das US-Militär eine große Übung zur Bekämpfung von Drohnen durchgeführt. Nun veröffentlichte das Pentagon Details zur "Operation Flyswatter" (Fliegenklatsche). Der Einsatz fand vom 11. Bis 15. August auf der Marine Corps Air Station (MCAS) New River in North Carolina statt. Beteiligt waren Kampfhubschrauber vom Typ Boeing AH-64E Apache der South Carolina National Guard. Die Helikopter kamen vom 1st Battalion des 151st Aviation Regiment (59th Aviation Troop Command).
Dabei starteten Zieldrohnen von der Küste von Camp Lejeune, North Carolina, aus. Die Apache-Besatzungen lokalisierten die unbemannten Flugkörper und übten das Abfangen, teilweise mit scharfen Waffen. Normalerweise trainieren die Crews die Bekämpfung von Bodenzielen. Die Operation Flyswatter ermöglichte ihnen jedoch laut US Army das "Simulieren realistischer Air-to-Air-Angriffsmissionen, um die Gesamteffizienz und Bereitschaft sicherzustellen".
Neue Waffe im Einsatz
Während des Manövers setzen die AH-64E auch JAGM-Raketen ein. Bei diesen Joint-Air-Ground-Missiles handelt es sich eigentlich um einen Luft-Boden-Flugkörper. Er trägt die Bezeichnung AGM-179 und soll Waffen wie die BGM-71 TOW, AGM-114 Hellfire und AGM-65 Maverick ablösen. Die anfängliche Einsatzbereitschaft erreichte der mit einem kombinierten Laser- und Radarsucher ausgestattete Typ im März 2022 an der AH-1Z des US Marine Corps. Bei den jüngsten Tests gegen die Drohnen erfolgte die Lenkung über das Feuerleitradar des Apaches.

Auch der Hellfire-Ersatz AGM-179 kam gegen die Drohnen zum Einsatz.
Software getestet
Im Mittelpunkt der Operation stand auch die aktuelle Software-Version V6 der AH-64E, die das Apache Project Management Office im Einsatz gegen unbemannte Flugkörper erproben wollte. Das Fazit fällt positiv aus: "Wir haben in 14 Einsätzen 13 Abschüsse erzielt und damit bewiesen, dass der Apache – mit seiner aktuellen Software und seinen aktuellen Systemen – eine tödliche und anpassungsfähige Lösung für die Bedrohung durch Drohnen ist", sagte Chief Warrant Officer 5 Daniel York, PM Apache New Equipment Training (NET) Team Manager. "Der Apache kann sowohl kleine als auch größere Drohnen mit einer Vielzahl von Munitionsarten bekämpfen, was seine operative Flexibilität und Kampftauglichkeit unterstreicht."
Ein beteiligter Pilot hob außerdem die Einbindung ins Verteidigungsnetzwerk dank der Link-16-Datenverbindung hervor. "Damit wird der Apache zu einer echten mobilen Luftverteidigungsplattform", erklärte CW5 Joel Gooch. Zum Abschuss der Zieldrohnen nutzen die AH-64E neben der JAGM auch lasergelenkte Hydra-Raketen (mit Advanced Precision Kill Weapon System (APKWS) Steuersystem) und ihre 30-mm-Bordkanone (auf Entfernungen unter 300 Metern).





