Welche Waffen Drohnen wirklich stoppen: Der AH-64E Apache im Test

US Army erprobt Kampfhubschrauber gegen Drohnen
Welche Waffen Drohnen wirklich stoppen: AH-64E Apache im Test

ArtikeldatumVeröffentlicht am 05.12.2025
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AH-64E Apache Kampfhubschrauber am Boden mit Personal
Foto: US Army

Operation Flyswatter: Rahmen, Szenarien und Erkenntnisse

Die Operation Flyswatter diente der US Army als Live-Fire-Nachweis, dass die AH-64E v6 Drohnen in mehreren Abwehrschichten bekämpft. Im Fokus standen Waffeneinsatz, Sensorfusion und vernetzte Zielzuweisung.

Die Szenarien umfassten unterschiedliche Zieldrohnen und Flugprofile – von kleinen Multikoptern bis zu schnelleren Starrflüglern –, verschiedene Anflugrichtungen und Flughöhen sowie Tag-/Nachtabschnitte und schlechtes Wetter. Crews nutzten das Apache-Feuerleitradar und die Bord-Sensorik; über Link 16 flossen Lagebilder und Zielhinweise aus dem Verbund ein. Externe Laserquellen ermöglichten Buddy-Laser-Einsätze, etwa zur Zielmarkierung für APKWS.

Die JAGM: Präzision durch Radar und Laser

Die Joint Air-to-Ground Missile (JAGM) wurde während der Operation Flyswatter erfolgreich gegen Drohnen eingesetzt. Mit ihrem kombinierten Laser- und Radarsucher bietet sie eine hohe Präzision, insbesondere bei beweglichen Zielen. Die Lenkung erfolgt über das Feuerleitradar des Apaches, was eine schnelle Zielerfassung ermöglicht. Laut Berichten erzielte die JAGM eine Trefferquote von nahezu 100 %.

Hellfire-Raketen: Bewährte Vielseitigkeit

Die AGM-114 Hellfire, sowohl in der Radiofrequenz- (RF) als auch in der Semi-Active-Laser- (SAL) Variante, wurde ebenfalls getestet. Diese Raketen sind für ihre Vielseitigkeit bekannt und können sowohl gegen Bodenziele als auch gegen Luftziele eingesetzt werden. Während der Übung zeigten sie eine solide Leistung, insbesondere bei mittleren Entfernungen.

APKWS: Präzision auf kurze Distanz

Die Advanced Precision Kill Weapon System (APKWS) Hydra-Raketen wurden mit einem lasergelenkten Steuersystem ausgestattet. Diese Waffe erwies sich als besonders effektiv auf kurze Distanzen, wobei sie 3 von 4 Zieldrohnen traf. Die Möglichkeit, diese Raketen im Buddy-Lase-Modus einzusetzen, erhöht ihre Flexibilität erheblich.

30-mm-Bordkanone: Nahkampfwaffe

Die M789 30-mm-Bordkanone des Apaches ist eine bewährte Waffe für den Nahkampf. Mit einer effektiven Reichweite von unter 300 Metern eignet sie sich hervorragend für den Einsatz gegen kleine Drohnen. Während der Operation Flyswatter erzielte die Kanone mehrere Abschüsse und bewies ihre Zuverlässigkeit.

Software-Integration und Link-16

Ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Apache war die Integration der Version-6-Software und die Nutzung der Link-16-Datenverbindung. Diese Technologien ermöglichten eine schnelle Zielerfassung und -bekämpfung, selbst unter schwierigen Wetterbedingungen. Die Fähigkeit, Daten in Echtzeit zu teilen, macht den Apache zu einer mobilen Luftverteidigungsplattform.

Die Ergebnisse bestätigten den mehrschichtigen Ansatz: JAGM zeigte eine sehr hohe Trefferwahrscheinlichkeit gegen manövrierende Ziele und blieb auch bei eingeschränkter Sicht wirksam. Hellfire bot eine bewährte Option auf mittlere Distanz. APKWS erwies sich als präzise und kosteneffizient im Nah- bis Kurzstreckenbereich. Die 30-mm-Kanone schloss die letzte Abwehrlage unterhalb von rund 300 Metern.

Fazit