Bei "AeroSHARK" handelt es sich um einen Klebefilm, der der feinen Struktur von Haifischhaut nachempfunden ist. Die Oberflächenstruktur besteht aus rund 50 Mikrometer großen Rippen – den sogenannten Riblets – mit deren Hilfe die Aerodynamik an strömungsrelevanten Stellen des Flugzeuges optimiert (das heißt der Reibungswiderstand gesenkt) wird. Dadurch wird insgesamt weniger Treibstoff benötigt, so die Prognose.
Für den Einsatz an den zehn Frachtflugzeugen vom Typ Boeing 777F der Lufthansa Cargo rechnet Lufthansa Technik dadurch mit einer Reibungsverminderung von mehr als einem Prozent. So werden jährliche Einsparungen von rund 3700 Tonnen Kerosin und fast 11700 Tonnen CO2-Emissionen möglich. Hochgerechnet auf die gesamte Lufthansa Cargo-Flotte entspricht der jährlich eingesparte CO2-Ausstoß 48 einzelnen Frachtflügen von Frankfurt nach Shanghai, heißt es.
Lufthansa Technik verantwortet in der Kooperation mit BASF die Spezifikation des Materials, die luftrechtliche Zulassung sowie die Durchführung der Flugzeugmodifikationen, die im Rahmen regulärer Instandhaltungs-Liegezeiten erfolgen. Als zugelassenem Luftfahrt-Entwicklungsbetrieb wird das Unternehmen für die B777F ein für den Betrieb notwendiges Supplemental Type Certificate (STC) bei der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) erwirken.
Der Unternehmensbereich Coatings der BASF entwickelte in seiner "Beyond Paint Solutions"-Einheit die Folie. Bei der Anwendung im Luftverkehr sind Außenflächen unter anderem starken UV-Strahlungen sowie Temperatur- und Druckschwankungen in großen Höhen ausgesetzt. BASF hat deshalb bei der Entwicklung den Fokus auf extreme Widerstandsfähigkeit und Wetterfestigkeit gelegt.
Entscheidende Kriterien für eine Anwendung im Luftfahrtbetrieb sind eine einfache Anbringung und Handhabung, sowie eine unkomplizierte Reparaturfähigkeit, wofür ein maßgeschneidertes Konzept entwickelt wurde.