Vor dem wirtschaftlichen Untergang waren auch große Namen nicht gefeit. Unsere Übersicht erinnert an berühmte und an vergessene Namen der Luftverkehrsgeschichte.
Pan Am

Pan Am steht bis heute wie keine andere Airline für den Aufbau des weltumspannenden Luftverkehrs. Im Januar 1946 erhielt sie ihre erste Lockheed Constellation. In den 60er-Jahren gab Pan Am-Chef Juan Trippe den entscheidenen Anstoß für den Bau der Boeing 747, des legendären Jumbo Jets. „If you build it, I buy it“, soll Trippe dem damaligen Boeing-CEO Bill Allen gesagt haben – wenn Sie es bauen, dann kaufe ich es. Allen antwortete: „If you buy it, I build it“. Zu Deutsch: Wenn Sie es kaufen, dann baue ich es. Nach langen wirtschaftlichen Turbulenzen endete die Ära der 1927 gegründeten Pan Am am 4. Dezember 1991.
British Overseas Airways Corporation (BOAC)

Die staatliche British Overseas Airways Corporation (BOAC) wurde 1939 gegründet. Von 1949 bis 1958 setzte sie auf ihren Atlantikstrecken die Boeing 377 Stratocruiser ein. Das Flugzeug erlaubte luxuriöse Reisen mit einer Bar im Unterdeck. Im Jahr 1972 verschmolz BOAC mit BEA zu British Airways.
Braniff International Airways

Braniff International Airways war 1964 der erste Auslandskunde für die britische BAC One-Eleven. Die Ende der 20er Jahre in Texas gegründete Airline ging 1982 in Konkurs. Zwei Wiederbelebungsversuche scheiterten.
Trans World Airlines TWA

Trans World Airlines, deren Wurzeln bis in die 20er Jahre reichen, flog am 1. Dezember 2001 zum letzten Mal. Anfang der 60er Jahre begann mit der Convair 880 für TWA das Jetzeitalter.
Air Inter

Die am Pariser Flughafen Orly beheimatete Air Inter konzentrierte sich ab Anfang der 60er Jahre zunächst auf Inlandsstrecken. Zu ihrer Flotte zählten später auch drei SE.211 Caravelle. Der Carrier ging 1997 endgültig in seinem Anteilseigner Air France auf.
Interflug

Im September 1958 gründete die DDR die Interflug. Zehn Jahre später begann für die Gesellschaft mit der Tupolew Tu-134 die Jetära. Mit dem Flug einer Tu-134 von Berlin nach Wien beendete die Interflug am 30. April 1991 ihren Linienverkehr.
Sabena

Die 1923 gegründete belgische Sabena ging 2001 in Konkurs. Anfang 1960 setzte sie als erste europäische Gesellschaft die Boeing 707 im Atlantikverkehr ein.
Dan-Air

Genau 40 Jahre war die britische Dan-Air vor allem im Fracht- und Chartergeschäft aktiv, bevor sie 1993 in Konkurs ging. In den 70er Jahren setzte der Carrier immer mehr auf die Boeing 727.
UTA

Aus dem Zusammenschluss von TAI und UAT entstand 1963 als zweitgrößte französische Airline die UTA. Zeitweise gehörten zwölf DC-8 zu ihrer Flotte. Air France schluckte UTA 1991.
Deutsche Taxiflug

Nur kurze Zeit überlebte die 1959 in Mannheim gegründete Deutsche Taxiflug. Neben Dornier Do 27 und Do 28 setzte sie im Bedarfsluftverkehr diese Piaggio P.166 ein. Im Jahr 1961 ging die Gesellschaft in der neu gegründeten Air Lloyd auf, die die Flugzeuge der Deutschen Taxiflug übernahm.
Tempelhof Airways USA

Tempelhof Airways USA startete 1982 mit Bedarfs-, später auch Linienflügen, und setzte ab 1988 auch die Saab 340 ein. Nach der Wiedervereinigung wurde die Gesellschaft aufgelöst.
Bavaria

Bavaria gehörte in den 60er Jahren zu den erfolgreichsten Chartergesellschaften. Ein Konkurrent war die 1965 zunächst als Südwestflug gegründete Germanair, die unter anderem Fokker F.28 flog. Im Jahr 1977 fusionierten die Gesellschaften zur Bavaria Germanair, die zwei Jahre später in der Hapag-Lloyd Flug aufging.
Swissair

Mit ihrem Konkurs endete 2001 die 70jährige Geschichte der berühmten Swissair. Ab 1951 lösten DC-6 die DC-4 auf den Langstrecken ab und bedienten später Rio de Janeiro und Sao Paulo.
Loftleidir

Die isländische Loftleidir, gegründet 1944, ging 1979 in der Icelandair auf. In den 60er Jahren betrieb sie unter anderem vier Canadair CL-44, die sie verlängern und mit einem abklappbaren Heck nachrüsten ließ.
Atlantis

Fünf Jahre, von 1968 bis zum Konkurs 1972, blieb die Frankfurter Atlantis am Himmel. Im November 1968 erhielt sie ihre erste von insgesamt fünf Douglas DC-8.