Drohnenangriffe: Russischer Kampf-Heli lässt Tarnung platzen

Gemalte Flugzeuge zum Schutz vor Drohnenangriffen
Russischer Kampfhubschrauber lässt Tarnung platzen

Veröffentlicht am 08.04.2024

Trotz aller allgemeinen Ressourcen ist der russische Vorrat an modernen Kampfflugzeugen doch relativ begrenzt. Eigentlich sicher geglaubte Flugplätze sehen sich nun der Gefahr von Drohnen-Angriffen ausgesetzt. Daher greifen die Streitkräfte teilweise zu ungewöhnlichen Mitteln. So decken Soldaten schon seit geraumer Zeit Teile von Tragflächen und Rümpfen vor allem von Bombern mit alten Autoreifen ab. So sollen die Radarsignaturen von Typen wie Tupolew Tu-95 und Tu-160 verändert werden, um die Zielerfassung durch ukrainische Fluggeräte zu erschweren. Außerdem malt man zunehmend Flugzeugsilhouetten auf die Abstellflächen, um von echten Jets abzulenken.

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Kampfhubschrauber landet auf "Flanker"

Laut dem britischen Verteidigungsministerium finden sich solche "Decoys" auf mindestens zwölf von Russland genutzten Fliegerhorsten. Sie tragen meist die Form eines Vertreters der Flanker-Familie von Suchoi. Die große Anzahl der Täuschgemälde deutet daraufhin, wie hoch die russische Seite die Gefahr für die eigenen Kampfflugzeuge einschätzt. Umso erstaunlicher scheint es, dass russische Kampfhubschrauber die Tarnung aufheben, indem sie einfach auf den Silhouetten landen und darauf stehen bleiben. Ein vom Ministry of Defence veröffentlichtes Satellitenfoto zeigt eine Kamow Ka-52, die auf dem Flugplatz von Kirowskoe auf der Krim eine gemalte Su-30 "zuparkt", obwohl daneben genug Platz wäre. Gemäß der Aussage des MOD passiert dies regelmäßig, wodurch die Tarnung ad Absurdum geführt werde.

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Gefahr durch eigene Flugabwehr

Eine weitere Gefahr, gegen die alle Täuschungen machtlos sind, stellt die eigene Flugabwehr dar. Schon mehrere russische Fluggeräte wurden Opfer ihrer Kameraden am Boden, zuletzt wohl ein Jäger: Am 28. März war eine Suchoi Su-35 bei Sevastopol ins Meer gestürzt. Der Pilot konnte sich mit dem Schleudersitz retten. Ein Video zeigt, wie das brennende Kampfflugzeug auf die Erde zu trudelt. Das russische Verteidigungsministerium hat sich zu dem Vorfall jedenfalls nicht geäußert.