Ein neues Selbstschutzsystem soll in Zukunft britische Militärflugzeuge gegen Flugkörper mit Infrarot-Suchkopf schützen. Dabei kommt ein Laser zum Einsatz, der mit seinem gezielten Strahl die feindliche Rakete abwehrt. Obwohl das Ganze wie eine Szene aus einem Science-Fiction-Film klingt, hat das britische Verteidigungsministerium die Funktion mit einer Testreihe bestätigt – angeblich mit einer Erfolgsrate von 100 Prozent.
Echte Raketen abgewehrt
Die Versuche fanden auf dem Vidsel-Testgelände in Schweden statt. Dabei wehrte das auf einem beweglichen Gestell ähnlich dem eines Flugsimulators montierte System eine Reihe von live abgefeuerten Flugkörpern ab. Und das mit einer extrem kurzen Reaktionszeit: "Bedrohungen sind schneller abgewendet als die Zeit, die es dauert, diesen Satz zu lesen", heißt es in der offiziellen Presseerklärung. Welche und wie viele Raketen abgefeuert wurden, ist nicht bekannt.
Neues System für A400M
Das Pellonia genannte Projekt ist eine gemeinschaftliche Entwicklung von Leonardo UK, Thales UK und dem britischen Defence Science and Technology Laboratory (DSTL). Dabei lassen sich mehrere Bedrohungen in Form von Flugkörpern gleichzeitig erfassen, verfolgen und abwehren. Im Mittelpunkt steht das Miysis-System von Leonardo, bei dem ein Laser direkt in den Suchkopf der anfliegenden Rakete strahlt und so das Erfassen des Ziels verhindert. Das Erkennen und Erfassen der Bedrohung übernimmt das Elix-ER-Gerät von Thales. Das Pellonia-System soll bei verschiedenen Fluggeräten der Royal Air Force zum Einsatz kommen. Darunter befindet sich auch das Aufklärungsflugzeug Shadow R2 (auf Basis der King Air 350) und der Transporter Airbus A400M.