Im Auftrag des Flight Dynamics Laboratory (Air Force Systems Command) der US Air Force auf der Wright-Patterson Air Force Base in Ohio führte Boeing 1972/1973 eine Studie durch, wie eine 747-200 in einen fliegendes Arsenal-Flugzeug mit rund zehn kleinen "Microjägern" an Bord verwandelt werden könnte (Investigation of a Micro-Fighter / Airborne Aircraft Carrier Concept, von B D. Nelson et al). Die Jäger sollten auf dem Hauptdeck untergebracht und dann über einen Schacht im Frachtraum vor den Tragflächen abgeworfen werden. Konzipiert war der Start aller Flugzeuge innerhalb von 15 Minuten.
Möglich war auch ihre Betankung in der Luft, und schließlich sollten sie über einen Schacht hinter den Tragflächen wieder eingefangen und an Bord geholt werden. Der Jumbo sollte genug Material mitführen, damit die Jäger je drei Einsätze fliegen konnten.
Die Idee hinter dem Airborne Carrier Aircraft war es, in Krisenzeiten Kampfjets möglichst schnell an die Brennpunkte auf dem Globus zu bringen. Auch wäre zum Beispiel die Begleitung von B-52 Bombern interessant gewesen. Alternativ untersuchte Boeing auf die Lockheed C-5A als Trägerflugzeug, doch nicht überraschend wurde die 747 präferiert.
Die Idee hatte jedoch ihre Haken. Ein Absturz hätte gleich elf Flugzeuge und ihre Besatzungen in den Tod gerissen. Außerdem war die Unterbringung in der 747 längst nicht entwickelt, genau so wenig wie es die kleinen Fighter gab. Ob es solche Mini-Kampfjets mit konventionellen Gegnern aufnehmen würden, war eher zweifelhaft. So blieb es am Ende bei Papierstudien.
Heute sind ähnliche Konzepte wieder en vogue, aber nicht mit bemannten Flugzeugen sonder mit Drohnen aller Art. Für die DARPA wird zum Beispiel das "Gremlin"-Programm (X-61) durchgeführt, bei dem eine C-130 Hercules Drohnen wieder einfängt und durch die hintere Frachtklappe an Bord nimmt. Auch die Airbus A400M hat schone eine Drohne abgesetzt, allerdings gibt es hier offenbar keine Pläne, sie wieder aufzunehmen.