CP-65 Collegiate
Seltene Porterfield in Haguenau

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Der Name Porterfield ist nur wenigen Oldtimerfreunden geläufig. In Europa fliegen nur zwei Flugzeuge des beinahe vergessenen US-Herstellers, eines davon jetzt im elsässischen Haguenau.

Seltene Porterfield in Haguenau

Die Porterfield Aircraft Corporation verfolgte bei ihren Flugzeugen das gleiche Konzept wie Piper: leichte Flugzeuge, Stahlrohrrumpf, mit einem robusten Fahrwerk und einfach aufgebaut. Nicht ohne Grund also ähnelt die CP-65 Collegiate auf den ersten Blick sehr einer Piper Cub.

Im vergangenen Jahr kam eine zuvor in England registrierte CP-65 (ex G-BVWY) nach Frankreich. Ihr neuer Besitzer hat den jetzt als F-AYRJ registrierten Tandemsitzer, der von einem Continental-Vierzylinder mit 65 PS Leistung angetrieben wird, jetzt in Haguenau stationiert. Am 8. Oktober 1940 hatte diese CP-65 die Montage bei Porterfield in Kansas City verlassen. Sie flog ab 1942 im Civilian Pilot Training Programm, in dessen Rahmen in den USA tausende Piloten ausgebildet wurden.

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Die Porterfield Aircraft Corporation konnte nicht an die Erfolge anderer US-Hersteller anknüpfen. Dennoch fertigte sie zwischen 1934 und 1941 immerhin rund 800 Flugzeuge der Serien FP, LP und CP, die sich nur in Details unterschieden. Darunter waren 476 CP-Collegiate in unterschiedlichen Motorvarianten zwischen 50 und 65 PS. Heute fliegen noch knapp 40 Porterfield-Flugzeuge, die meisten davon in den USA.

Bevor er zum Flugzeugbauer wurde hatte Firmengründer Edward Porterfield in den 20er Jahren eine Flugschule betrieben. Er sah schon früh die Notwendigkeit für ein moderneres Schulflugzeug, das die damals überwiegend verwendete Curtiss Jennie ablösen sollte. 1925 gründete er zunächst die American Eagle Aircraft Corporation. Im Zuge der US-Depression ging die Firma 1931 bankrott. 1034 unternahm Edward Porterfield mit der Porterfield Aircraft Corporation einen weiteren Anlauf als Hersteller. Er starb 1948 infolge eines Herzinfarkts.

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Erscheinungsdatum 26.08.2023