Das Rennen um das viel zitierte "Durchbrechen der Schallmauer" spielte sich nicht nur zwischen den USA und Europa ab, denn auch die Sowjetunion wollte natürlich nicht außen vor bleiben. Verschiedene Prototypen sollten aber auch die technische Entwicklung vorantreiben. Ein Entwurf stammte aus dem renommierten Konstruktionsbüro von Alexander Jakowlew.

Bei der Konzeption der Tragfläche der Jak-1000 fanden auch deutsche Forschungsergebnisse Verwendung.
Neue Flügelform
Bereits Ende der 40er Jahre liefen bei Jakowlew Studien unter Zuhilfenahme deutscher Forschungsergebnisse zur Auslegung von Tragflächen. Schließlich erhielt das Konstruktionsbüro den Auftrag zur Entwicklung eines Technologie-Demonstrators mit der ungewöhnlichen Typ-Nummer "1000". Als Antrieb war das mit einem Axialverdichter ausgestattete Ljulka AL-5 vorgesehen. Damit sollte die Jak-1000 eine Geschwindigkeit von Mach 1.65 erreichen.

Das eigenwillige Fahrwerk sollte sich als problematisch erweisen.
Britisches Triebwerk
Doch es sollte anders kommen: da das AL-5 nicht rechtzeitig zur Verfügung stand (und übrigens nie in Serie ging), mussten die Ingenieure auf den Nachbau des britischen Derwent zurückgreifen. Das Triebwerk von Rolls-Royce lieferte allerdings gerade einmal ein Drittel des Schubes. Dieses Manko sollten die Tragflächen wettmachen. Sie waren zwar äußerst klein, besaßen aber eine fortschrittliche Form mit einer um 60 Grad gepfeilten Vorderkante. Mangels Platz entschieden sich die Konstrukteure für ein Fahrwerk mit zwei hinter einander platzierten Rädern und zierlichen Stützrädern unter dem Flügel.
Gefährlich instabil
Nach der Fertigstellung begannen Anfang März 1951 in Shukowski die ersten Rollversuche. Schon früh offenbarten sich dabei erhebliche Stabilitätsprobleme, vor allem bei höheren Geschwindigkeiten. Bei einem Einsatz konnte der Pilot die Jak-1000 nicht mehr auf der Bahn halten, und beim resultierenden Ausflug in die Wiese brach ein Stützrad. Aufgrund des Unfalls musste die Erprobung pausieren. Obwohl die Entwicklungsmannschaft noch einige Änderungen diskutierte, sollten die Tests nicht wieder aufgenommen werden. Die Schwierigkeiten waren zu groß, und Flugexperimente erscheinen einfach als zu gefährlich. Schließlich gab Jakowlew das Projekt noch im selben Jahr auf und widmete sich anderen Entwürfen.

Die Jak-1000 endete auf dem Schrott. Heute gibt es dafür ein von Modelsvit gefertigtes Plastikmodell im Maßstab 1:72.
Technische Daten
Antrieb: Klimow RD-500 (Rolls-Royce Derwent) mit 15,9 kN Schub
Länge: 11,69 m
Spannweite: 4,52 m
Höhe: 2,95 m
Startmasse: 2407 kg
Höchstgeschwindigkeit: 1100 km/h (geplant)