Auf dem Foto ist nur ein oranger Umriss zu erkennen – und doch elektrisierte es das Team von Deep Sea Vision (DSV). Das auf Unterwasser-Roboter spezialisierte Unternehmen aus South Carolina will auf dem Sonar-Bild die Lockheed Electra entdeckt haben, mit der Amelia Earhart vor fast 87 Jahren verschwunden ist. Die Luftfahrt-Pionierin war bei ihrem Versuch, die Erde am Äquator zu umrunden, spurlos verschwunden. Am 2. Juli 1937 startete sie in Neuguinea zur letzten Etappe. Zum geplanten Zwischenstopp auf der Howlandinsel im Pazifik kam sie aber nie an. Schon damals begann eine der größten Suchen in der Luftfahrtgeschichte – erfolglos. Seitdem gibt es viele Theorien zu ihrem Verschwinden, und noch viel mehr Expeditionen. Besonders in den USA ist das Interesse an dem Thema ungebrochen.

Auf diesem Sonarbild soll rechts die Lockheed Electra zu erkennen sein.
Neue Therorie
DSV-Gründer Tony Romeo verfolgte bei seiner Suche die von einer NASA-Angestellten aufgestellte Theorie, dass der Navigator der Fliegerin, Fred Noonan, vergessen haben könnte, das Datum vom 3. auf den 2. Juli zurückzustellen, als die Maschine über die Datumsgrenze flog. Da er sich aufgrund der Sterne orientierte könnte der Fehler für eine westliche Kursabweichung von rund 96 Kilometern geführt haben. Daher konzentrierte sich Romeo auf ein bisher nicht überprüftes Gebiet, das trotzdem immer noch 13.468 Quadratkilometer umfasste.

Im Jahr 1937 startete Amelia Earhart mit ihrer Electra zum letzten Flug.
Wrack in 4900 Meter Tiefe
Das DSV-Team suchte den Pazifik rund drei Monate lang mit dem Tauchroboter HUGIN 6000 ab. Dessen Sonar-System besitzt eine seitliche Erfassungsreichweite von bis zu 1600 Metern. Das gefundene Wrack liegt westlich der Howlandinsel in einer Tiefe von fast 4900 Metern. Noch fehlt allerdings eine Bestätigung, dass es sich dabei wirklich um die Electra von Earhart handelt. Den Beweis könnte nur eine erneute Expedition bringen, die näher an das Wrack führt.