Ex-Bomber mit Super-Flügel: Northrop X-21 testete System zum Spritsparen

Die skurrilsten Flugzeuge der Welt: Northrop X-21
Ex-Bomber testete durchlöcherten Flügel

ArtikeldatumVeröffentlicht am 28.12.2025
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Für künftige Großflugzeuge versprachen Studien zur Beeinflussung der Grenzschichtströmung an den Tragflächen deutliche Verbesserungen in der Aerodynamik. Ob dies auch in der Praxis der Fall war, sollten zwei Forschungsflugzeuge ermitteln. Dazu statte Northrop zwei ehemalige Wettererkundungsflugzeuge vom Typ Douglas WB-66D mit einer neuen Tragfläche aus. Die beiden Maschinen aus der Destroyer-Bomber-Familie trugen die Seriennummern 55-0408 und 55-0410. Damit die Triebwerke die Messungen nicht beeinflussten, wanderten sie an die Seiten des Rumpfhecks.

Anstelle der bisherigen Aggregate kam das J79 von General Electric zum Einsatz, aus denen Zapfluft zu speziellen Verdichtern in Verkleidungen unter dem Flügel strömte. Diese saugten einen Teil der Strömung durch feine Öffnungen ein, um insgesamt den Luftwiderstand zu verringern. Am 18. April 1963 startete die erste X-21A zu ihrem Jungfernflug, die zweite Maschine folgte am 15. August desselben Jahres.

Tragflächensegment Innenansicht mit Luftleitungen
Northrop

Konzept nicht praktikabel

Obwohl die Tests recht erfolgreich verliefen, endete das Programm 1964 ohne weitere Anwendungen. Der Aufwand, die feinen Öffnungen an der Tragfläche frei von Verstopfungen zu halten, galt im regelmäßigen Flugbetrieb einfach als zu hoch. Zudem zeigten die ersten Turbofans bereits vielversprechende Einsparungen beim Treibstoffverbrauch.

Technische Daten

Typ: Forschungsflugzeug
Erstflug: 18. April 1963
Produktion: zwei Exemplare
Verbleib: abgestellt auf dem Gelände der Edwards AFB
Besatzung: 5
Antrieb: zwei General Electric J79-GE-13 mit je 42 kN Schub
Länge: 22,94 m
Spannweite: 28,51 m
Höhe: 7,8 m
Leermasse: 20783 kg
Startmasse: 37727 kg
Höchstgeschwindigkeit: 896 km/h

Titelbild "Die skurrilsten Flugzeuge der Welt"
Motorbuch Verlag

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