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Top 10 - Die meistgebauten US-Kampfflugzeuge des Zweiten Weltkriegs

Jäger und Bomber
Top 10: Die meistgebauten US-Kampfflugzeuge des Zweiten Weltkriegs

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Nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor rüsteten die US-Luftstreitkräfte mit enormer Kraftanstrengung auf. Welches die meistgebauten Kampfflugzeuge der USA im Zweiten Weltkrieg waren verrät unsere Top 10.

Top 10: Die meistgebauten US-Kampfflugzeuge des Zweiten Weltkriegs

Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs bestanden die Flotten von US Army Air Corps und US Navy größtenteils aus veralteten Mustern. Erst nach dem Kriegseintritt der USA begann die fieberhafte Entwicklung neuer Bomber, Jäger und anderen Kampfflugzeugen. Innerhalb kürzester Zeit rüsteten die US-Streitkräfte auf und produzierten in gigantischen Stückzahlen. Allein die zehn meistgebauten Muster unserer Top-10-Liste kommen zusammen auf mehr als 110000 Flugzeuge.

Unsere Highlights

Platz 10: 9816 Exemplare

Die North American B-25J Mitchell war die meistgebaute Version dieses mittelschweren Bombers. Foto: KL-Dokumentation

North American B-25 Mitchell

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Im Jahr 1938 suchte das US Army Air Corps einen neuen mittleren Bomber. North American schickte das Modell NA-40 ins Rennen, das über ein Fahrwerk mit Bugrad und ein Endscheiben-Leitwerk verfügte. Nach dem Erstflug im Januar 1939 zeigten sich die Militärs von den Leistungen beeindruckt gaben die Weiterentwicklung in Auftrag. Die NA-62 verfügte unter anderem über einen größeren Rumpf und konnte die doppelte Bombenlast tragen. Ein erster Serienauftrag ließ nicht lange auf sich warten, und am 19. August 1940 flog die erste B-25. Zu Ehren von Colonel William Mitchell erhielt der neue Bomber dessen Namen. Berühmt wurde das Muster im April 1942 mit den Angriffen auf Japan vom Deck der USS „Hornet“ unter der Führung von James Doolittle. Die letzten Exemplare der Mitchell flogen noch bis 1959 als Trainer bei der US Air Force.

Platz 9: 9839 Exemplare

Aus dieser Perspektive wird die große Flügelfläche der TBM-3E Avenger deutlich. Foto und Copyright: © Uwe Glaser/Klassiker der Luftfahrt

Grumman Avenger

Als Nachfolger für ihre veralteten Torpedobomber wählte die US Navy Ende 1940 die Grumman XTBF-1, die am 7. August 1941 zu ihrem Erstflug startete. Um schnell auf große Stückzahlen zu kommen entstand eine zweite Endmontage bei der Eastern Aircraft Division von General Motors. Grumman und Eastern bauten zusammen 9827 Serienflugzeuge. Hinzu kamen noch zwölf Prototypen. Die 2293 bei Grumman gefertigten Avenger erhielten die Bezeichnung TBF, die 7546 Eastern-Maschinen TBM. Der erste Einsatz des Torpedobombers am 4. Juni 1942 während der Schlacht um Midway verlief mit fünf abgeschossenen Flugzeugen und ohne einen beim Gegner gelandeten Treffer denkbar schlecht. Dennoch entwickelte sich die Avenger zu einem zuverlässigen und wirkungsvollen Flugzeug. Die Produktion lief erst im September 1945 aus.

Platz 8: 10037 Exemplare

Lockheed P-38H Lightning im Flug. Foto: KL-Dokumentation

Lockheed P-38 Lightning

Die Lightning war der einige US-Jäger, der während der gesamten Beteiligung des Landes am Zweiten Weltkrieg kontinuierlich in Produktion war. Die US Army Air Forces hatten die ersten Exemplare im Juni 1941 in Empfang genommen. Der zweimotorige Langstreckenjäger flog erstmals am 27. Januar 1939. Im Krieg war eine P-38 mitverantwortlich für den ersten Abschuss eines deutschen Flugzeugs durch die USA: Eine auf Island stationierte P-38F schoss am 14. August 1942 eine Focke-Wulf Fw 200 ab.

Platz 7: 12275 Exemplare

F6F-3N: Nachtjäger, mit Sperry AN/APS-6 in der Radarnase am rechten Flügel. Foto und Copyright: KL-Dokumentation

Grumman F6F Hellcat

Als Nachfolger der F4F Wildcat begann Grumman 1940 mit der Entwicklung der späteren Hellcat. Die XF6F-1 flog erstmals am 26. Juni 1942. Die erste Serienvariante war die F6F-3, die am 16. Januar 1943 in Dienst ging. Die ersten Einsätze im Pazifik folgten am 31. August 1943. Die  12275 Exemplare wurden von Juni 1942 bis November 1945 in Bethpage, New York, gebaut. Im Zweiten Weltkrieg setzte neben den USA auch Großbritannien das trägergestützte Jagdflugzeug ein. Die Hellcat war einer der erfolgreichsten Jäger des Kriegs: die Piloten der US Navy und des US Marine Corps schossen mit ihr 5156 gegnerische Flugzeuge ab, bei nur 270 eigenen verlorenen Flugzeugen.

Platz 6: 12571 Exemplare

Vought F-4U Corsair der US Marines. Foto: KL-Dokumentation

Vought F4U Corsair

Rex Beisel und sein Team konstruierten die F4U Corsair praktisch um den damals stärksten verfügbaren Motor, den Double Wasp von Pratt & Whitney. Zum Markenzeichen des schweren Jägers wurde seine geknickte Tragfläche. Der Prototyp flog erstmals am 29. Mai 1940 und erzielte direkt neue Bestmarken bei der Höchstgeschwindigkeit. Um die benötigten Stückzahl möglichst schnell zu erreichen produzierte auch die Goodyear Aircraft Corporation den Marinejäger. Ende 1944 entstanden 300 Corsairs pro Monat. Selbst nach Kriegsende ging die Produktion weiter. Die Corsair wurde auch noch im Koreakrieg eingesetzt. Die letzte Maschine verließ erst im Dezember 1952 die Werkhallen.

Platz 5: 12731 Exemplare

Boeing B-17 Flying Fortress

Aufbauend auf den Erfahrungen mit dem Verkehrsflugzeug Model 247 begann Boeing mit der Entwicklung eines viermotorigen Bombers. Neben der riesigen XB-15 entstand mit dem Model 299 eine etwas kleinere Version. Der Prototyp flog erstmals am 28. Juli 1935. Bis aus dem Muster ein satzbereiter Bomber wurde sollte allerdings noch einige Zeit vergehen. Die B-17B startete am 27. Juni 1939 in Seattle zu ihrem Jungfernflug. Die meistgebaute Variante war die B-17G, die fast ausschließlich in Europa eingesetzt wurde. Die B-17 wurde auch von Douglas und Lockheed gebaut.

Platz 4: 13738 Exemplare

Wartung von Curtiss P-40 Warhawk auf der abgelegenen Aleuten-Insel Amchitka. Sie wurden in der Aleuten-Kampagne gegen japanische Bomber und Angriffe auf Bodenstellungen eingesetzt. Foto und Copyright: USAF

Curtiss P-40

Kaum ein anderer amerikanischer Jäger wurde in höheren Stückzahlen produziert als die P-40. Der Prototyp entstand aus einer P-36 und flog erstmals am 14. Oktober 1938. Das Muster erlangte unter anderem Bekanntheit bei den Einsätzen der American Volunteer Group in China, den „Flying Tigers“. Im Verlauf des Krieges verdrängten allerdings neuere Muster zunehmend die P-40 in den USA. Ein großer Teil der Maschinen ging an andere Nationen wie Großbritannien und die Sowjetunion.

Platz 3: 15586 Exemplare

Testlauf einer P-51A Mustang in Schottland. Kurz zuvor war der Jäger per Schiff nach Europa gebracht worden. Foto und Copyright: USAF

North American P-51 Mustang

Die P-51 Mustang ist eines der berühmtesten und meistgebauten Jagdflugzeuge des Zweiten Weltkriegs. Sie entstand ursprünglich aufgrund einer britischen Anforderung für einen neuen Jäger und flog erstmals am 25. Oktober 1940. Der Durchbruch kam dann mit der Installation des Rolls-Royce Merlin statt des früheren Allison-V1710-Motors.

Platz 2: 15683 Exemplare

Eine Republic P-47D Thunderbolt im letzten Kriegswinter auf einem belgischen Feldflugplatz. Foto: USAF

Republic P-47 Thunderbolt

Die Republic P-47 war der letzten Jäger der USAAF mit Sternmotor und startete am 6. Mai 1941 zu ihrem Erstflug. Die Thunderbolt war zugleich der schwerste einmotorige Jäger der USAAF und flog am 8. April 1943 den ersten Begleitschutz-Einsatz von Großbritannien aus. Das Flugzeug war so leistungsfähig, dass in den USA trotz des Jetzeitalters die letzten Exemplare der Air National Guard erst 1955 außer Dienst gingen. Im Zweiten Weltkrieg flog die P-47 rund 1,35 Millionen Einsatzstunden. Dabei gingen 5222 Jäger verloren.

Platz 1: 19256 Exemplare

Die "Bolivar Jr." war eine von tausenden B-24 Liberator, die im pazifischen Raum eingesetzt wurden. Unser "Bild der Woche" zeigt sie bei ihrem ersten Einsatzflug. Foto: USAF

Consolidated B-24 Liberator/Privateer

Eigentlich sollte die Consolidated Aircraft Company die Boeing B-17 in Lizenz bauen, aber das Unternehmen schlug stattdessen Anfang 1939 einen eigenen Entwurf mit besseren Leistungen vor. Am 29. Dezember 1939 hob die XB-24 in San Diego zu ihrem Jungfernflug ab. Im Gegensatz zur Flying Fortress besaß die spätere Liberator ein Endscheiben-Leitwerk , ein Fahrwerk mit Bugrad und über einen sogenannten Davis-Flügel, der ein tiefes Profil und eine hohe Krümmung aufwies. Die B-24 kam im Verlauf des Krieges auf allen Schauplätzen zum Einsatz. Ihre Flugeigenschaften machten die B-24 bei ihren Piloten allerdings nicht gerade sehr beliebt. Sie besaß hohe Steuerkräfte, galt als schwer-fällig und schwierig in Formation zu fliegen. Dafür erwies sie sich in geübten Händen als stabile Bombenplattform. Obwohl sie schneller als die B-17 war, mehr Bomben über eine größere Entfernung tragen konnte, blieb die Liberator stets im Schatten der Flying Fortress. Nur bei der Stückzahl von 19256 (einschließlich Marinevarianten) lag sie eindeutig vorne. Die hohe Fertigungszahl machten gleich fünf Produktionslinien möglich: Consolidated in San Diego und Fort Worth, Douglas in Tulsa, Ford in Willow Run sowie North American in Dallas.




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