Die auf einer Flug Werk Konstruktion basierende Focke-Wulf Fw 190 flog zum ersten Mal im Mai 2009, und gehörte zur Sammlung von Christophe Jaquard in Dijon-Darois. Nachdem 2009 die ersten Probleme aussortiert waren, wurde das Jagdflugzeug mit der französischen Kennung F-AZZJ bei den großen Airshows in Europa vorgeführt. Marc "Leon" Mathis zeigte das Flugzeug in La Ferte, Duxford und auf der Hahnweide. Dem Flugzeug war das Glück nicht lange hold. Im Juni 2010 zwang ein Problem in der Propelleransteuerung Marc Mathis zur Notwasserung in der Bucht vor Hyères, anlässlich des Flugtages "100 ans Aeronavale". Die Wasserung glückte Dank der fliegerischen Erfahrung von Marc Mathis mit überschaubaren, wenn auch kräftigen Schäden. Erschwerend kam hinzu, dass das Flugzeug erst nach einigen Tagen aus dem Salzwasser geborgen werden konnte. Man war sich recht schnell handelseinig und so wurde die Werknummer 990013 an die ansprechende Sammlung Hangar 10 nach Usedom verkauft.
Die Entscheidung das Flugzeug bei MeierMotors restaurieren zu lassen war bereits im Vorfeld geklärt und so wurde das Restaurierungsprojekt nach Bremgarten verschifft und der Werft übergeben. Das Projekt wurde nicht mit höchster Priorität vorangetrieben, dennoch wurde schon sehr früh das Flugzeug demontiert und von Salz und Sand befreit. Die exakte Schadensaufnahme sollte für die kommende Jahre auch der Restaurierungsfahrplan sein. Das Triebwerk, ein chinesischer AsH-82T, kam zur Restaurierung nach Tehachapi in Mike Nixon´s "Vintage V12´s Radial Shop". Am Tragwerk wurden die Bleche entfernt um tiefergehende Schäden und Korrosionsherde ausfindig zu machen. Das gleiche Programm erhielt auch der Rumpf. Viele Blechteile und Beplankungen mussten getauscht werden und so wundert es nicht, dass erst fünf Jahre später ein "offizielles Lebenszeichen" gemeldet wurde.
"Würger" des Jagdgeschwader 1
Der restaurierte Motor hat mittlerweile im Rumpfwerk Platz gefunden und der Innenausbau geht zügig voran. Wie bei MeierMotors üblich, erfolgt nach erfolgter Grundrestaurierung der Lackauftrag in der hauseigenen Lackierkabine. Hierbei wird das Rumpfwerk fein säuberlich innen und außen lackiert. Nur in diesem Bauzustand kommt man noch an alle Ecken und Kanten heran, die später durch Einbauten versteckt und nicht mehr zugänglich sind.
Bei der Recherche des Farbauftrags war es für den Eigner Hangar 10 wichtig, dass eine Geschwaderlackierung des Jagdgeschwaders 1 "Oesau" ausgewählt wurde. Mit ein Ziel der Sammlung ist, Flugzeuge darzustellen, welche auch auf dem Luftwaffenflugplatz Heringsdorf stationiert waren. So lag zeitweise auch das Jagdgeschwader 1 auf der Insel. Da die Flugzeuge dieser Einheit recht gut dokumentiert sind, war es für die Werft eine gut lösbare Aufgabe, eine authentische Lackierung aufzutragen. Hilfreich war auch wieder die Zusammenarbeit mit Ralf Schneider von Tailormadedecals, welcher die Werft mit maßgerechten Lackierschablonen versorgte. Auch die Arbeiten am Tragwerk sind schon weit vorangeschritten, sodass auch bald dieses große Bauteil einen Farbauftrag erhält und dann mit dem Rumpf verheiratet werden kann. Die Restarbeiten können schon fast als Routine bezeichnet werden. MeierMotors hat bereits einige Erfahrungen mit diesem Flugzeugtyp und so wird man schon bald wieder eine Focke Wulf Fw190 in den Farben des JG1 im Flug bewundern dürfen.
Am Ende der Restaurierung wird das Flugzeug an den "Hangar10" auf der Insel Usedom überführt werden und wird dort, neben den bekannten Messerschmitt Jägern, die Sammlung vervollständigen.