Otto Lilienthals Gleiter fliegt im DLR-Windkanal

Otto Lilienthal Gleiter
Lilienthal Gleiter fliegt im DLR-Windkanal

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Veröffentlicht am 13.05.2016

Vor 125 Jahren hob Otto Lilienthal als erster Mensch mit einem selbst entworfenen und gebauten Gleitflugzeug ab. Zum Jubiläum des ersten Menschenflugs hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Lilienthals Normalsegelapparat nach Originalplänen nachbauen lassen, um ihn im Windkanal zu untersuchen. Die ersten Tests begannen am vergangenen Donnerstag im Deutsch-Niederländischen Windkanal in Marknesse.

Wie weit konnte er fliegen

Wie weit konnte man mit dem Apparat überhaupt fliegen? Welche Flugmanöver waren möglich? Diese Fragen will das DLR-Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik in Göttingen mit den Versuchen beantworten. Zudem soll der Nachweis erbracht werden, dass Lilienthal ein Flugzeug gebaut hat, das um alle drei Achsen stabil ist. Auch das Flügelprofil wird enauer unter die Lupe genommen und mit heutigen Profilen verglichen. Nicht zuletzt sollen die Ursachen für den tödlichen Absturz Lilienthals am 9. August 1896 bei Stölln geklärt werden.

Der Normalsegelapparat war das erste in Serie gebaute Flugzeug der Welt und wurde mindestens neun Mal verkauft. Lilienthals erfolgreiche Flüge beruhten nicht nur auf der Beobachtung des Vogelflugs, sondern auch auf aerodynamischen Studien. Seine Methoden werden bis heute in der Aerodynamik angewandt - zum Beispiel mit dem "Lilienthal Polar-Diagramm", das Auftrieb und Widerstand eines Flügels in Beziehung setzt.

Großes Jubiläum

Das Jubiläum "125 Jahre Otto Lilienthal" wird mit einer von der Gesellschaft zur Bewahrung von Stätten deutscher Luftfahrtgeschichte e.V. (GBSL) konzipierten Wanderausstellung in mehreren deutschen Städten gewürdigt, unter anderem auch auf der ILA in Berlin vom 1. bis 4. Juni. Vom 22. Mai an zeigt zudem das Anklamer Otto-Lilienthal-Museum die Sonderausstellung "Lilienthal auf Fotografien".