Die Pläne waren mehr als ehrgeizig: Ganze drei Exemplare der Lockheed L-1649 Starliner hatte die Lufthansa gekauft, um daraus wieder einen flugfähigen Airliner zu machen. Nach vielen in die USA investierten Millionen zog der Konzern jedoch Ende 2018 aus Kostengründen den Stecker. Trotzdem sollte einer der eleganten Oldtimer auf Basis der Super Constellation wieder im alten Glanz erstrahlen, zumindest auf dem Boden.
Im Jahr 2019 kam die Zelle per Schiff nach Bremen, wo sie rund anderthalb Jahre in einer Hafenhalle vor sich hindämmerte. Im Frühjahr 2021 ging es dann per LKW nach Paderborn zur erneuten Einlagerung. Im Oktober 2023 erfolgte schließlich der Transport zur Technik-Basis nach Hamburg. Neben den großen Komponenten umfasste das Sammelsurium 292 große Holzkisten. Nun konnten die Spezialisten endlich wieder die Arbeiten aufnehmen – schließlich soll die L-1649A Super Star zum 100-jährigen Firmenjubiläum 2026 fertig sein.

Besser als neu - noch fehlt allerdings die Lackierung.
Roll-out in Hamburg
Am 17. Januar 2025 konnten die Techniker einen großen Meilenstein feiern: zum ersten Mal seit vielen Jahren rollte die frisch restaurierte Airliner-Legende auf eigenen Rädern aus der Halle. Die Super Star macht ihrem Namen alle Ehre und sieht aus wie frisch aus der Fabrik – fast besser als neu. Laut Lufthansa sind die Beleuchtung und Steuerungselemente funktionsfähig. In der Kabine haben jedoch moderne Elemente ihren Platz gefunden. So stammen die Sitze aus einem Airbus A340 der Lufthansa. Allerdings erhielten sie mit einem Bezug aus weinrotem Leder einen zeitgenössischen Look. Noch ist die Innenausstattung allerdings nicht komplett fertig, und die originalgetreue Lackierung des Verkehrsflugzeugs fehlt ebenfalls. Als Kennzeichen ist D-ALAN vorgesehen. Bei der Maschine handelt es sich jedoch um ein Exemplar von ehemals Trans Word Airlines TWA (Zulassung N7316C).
Lackierung in Münster/Osnabrück
Sein Farbkleid wird der Oldtimer in Münster/Osnabrück erhalten. Dazu steht in den kommenden Wochen eine erneute Demontage in größere Segmente an. Im Juli ist dann der Straßentransport nach Westfalen geplant. Mit frischem Anstrich geht die L-1649 dann auf ihre letzte Reise nach Frankfurt. Ab Frühjahr 2026 wird sie gemäß der Airline zusammen mit der Junkers Ju 52 D-AQUI die Hauptattraktion des neuen Konferenz- und Besucherzentrums der Lufthansa Group sein. Dank einer gläsernen Fassade sollen die Exponate auch von außen gut sichtbar sein.