Gänsehaut-Atmosphäre im Hamburger Hafen: Zum 835. Mal feierte die Hansestadt zwischen dem 9. und 12. Mai ihren Hafengeburtstag, mit Unmengen an Schiffen aus aller Herren Länder als Kulisse. Traditionell feiern seit langer Zeit aber auch Hubschrauber mit – und in den vergangenen fünf Jahrzehnten war die Silhouette des Sea King Mk.41 der Deutschen Marine bei den Feierlichkeiten ein vertrautes Bild. Auch in diesem Jahr trat der "King" noch einmal auf – und nahm zugleich spektakulär Abschied von Hamburg. Denn die Marine mustert ihre längst zur Legende aufgestiegenen Sea Kings im August endgültig aus. Und so avancierte der Hafengeburtstag zu einer der letzten Gelegenheiten, den altbewährten Helikopter in Aktion zu bestaunen.

Ein havariertes Schiff bildete die Grundlage für die spektakuläre Seenotretter-Übung zum 835. Hamburger Hafengeburtstag.
Großübung im Hafen
Im Rahmen der Übung "SOS Joint Rescue Operation" demonstrierten die Bundeswehr, die Wasserschutzpolizei, die DGzRS, die Polizei, die Feuerwehr, der ADAC und das THW das Zusammenspiel unterschiedlichster staatlicher und privater Organisationen bei der Seenotrettung. Kern der Übung war die simulierte Havarie eines Schiffs, das durch Explosionen an Bord in eine Notlage geraten war. Mitten im Hafen, vor den Augen zehntausender Schaulustiger, galt es deshalb, Personen von dem kaputten Schiff zu evakuieren. Beteiligt waren unterschiedlichste Schiffe und Boote, darunter Seenotrettungskreuzer, Speedboote, Löschboote. Dazu natürlich Rettungsschwimmer sowie die beteiligten Helikopter von ADAC Luftrettung, Polizei und Marine, mit denen die betreffenden Personen "gerettet"wurden.

Ein letztes Mal performte der Sea King-Helikopter der Marine vor der Stadtkulisse von Hamburg.
Der letzte Auftritt des "King"
Während der ADAC eine H145 mit Rettungswinde stellte und die Hamburger Polizei mit einer H135 antrat, präsentierte das Marinefliegergeschwader 5 aus Nordholz ein letztes Mal seine gute alte Sea King Mk.41. Standesgemäß fiel die Wahl dabei auf den Hubschrauber mit der Kennung 89+58 – jenes Exemplar, das vor einiger Zeit den "Goodbye King"-Sonderanstrich erhalten hatte. Bei traumhaftem Wetter zeigte der "King" im Rahmen der täglich veranstalteten Übung von Freitag bis Sonntag noch einmal, was er drauf hat. Getrübt wurde die Veranstaltung, im wahrsten Sinne des Wortes, lediglich die "Wolke vom Dienst", welche am Sonntag nach der letzten Rettungs-Demo die zusätzliche Abschiedsrunde der Sea King "in den Schatten" stellte. Vielleicht war aber einfach nur auch der Himmel traurig – endete doch in diesen Minuten der letzte geplante Besuch einer Sea King der Marine in der Hansestadt Hamburg.