Schon jetzt ist die Boeing KC-135 neben der B-52 der Dinosaurier im Inventar der US Air Force. Die Maschinen stammen aus den 50er und 60er Jahren und sind daher schon jetzt mindestens 60 Jahre alt. Im Lauf der Zeit haben sie mehrere Upgrades erhalten, wie die CFM56-Turbofans und neue Avionik. Strukturelle Verbesserungen erlauben den Betrieb bis mindestens 2040.
Doch dieser Zeitrahmen könnte nicht ausreichen. Momentan führt die USAF pro Jahr 15 neue Tanker ein und ersetzt so eine Stratotanker-Staffel jährlich. Dies erklärte der Kommandeur des Air Mobility Commands in einem Interview mit dem Portal Defense One. Bei diesem Tempo "werden wir die KC-135 bis in die 2050er hinein fliegen", sagte General John Lamontagne. Daher sei unter Umständen ein Programm zur Lebensdauerverlängerung nötig.
Hinzu kommt, dass die Zukunft der US-Tankerflotte noch nicht geklärt ist. Hinter dem Programm für ein neues Muster (Next-Generation Aerial Refueling System, NGAS) stehen einige Fragezeichen, vor allem bei der Finanzierung. Die Frage bleibt, ob sich das Pentagon einen komplexen Stealth-Tanker neben den teuren F-47 und B-21 leisten kann und will.
Besserer Selbstschutz
Mögliche Verbesserungen der KC-135 dürften sich vor allem auf die Bereiche Kommunikation und Datenverbindungen sowie Maßnahmen zur Erhöhung der Überlebensfähigkeit in einem Konflikt konzentrieren. Bis zur Einführung eines möglichen neuen Typs will die USAF als Brückenlösung 75 weitere, aktuelle Flugzeuge beschaffen.
Hier scheint die KC-46 Pegasus die besten Karten zu haben, auch wenn Airbus zwischenzeitlich die A330 MRTT ins Spiel gebracht hatte. Allerdings kämpft der Boeing-Jet weiter mit Problemen. Aktuell sind die Auslieferungen gestoppt, weil in der äußeren Flügelhinterkante Risse aufgetreten sind. So bleibt die Air Force auf nicht absehbare Zeit weiter auf den KC-135-Oldie angewiesen.