Seit fast 30 Jahren gehört die Fairchild A-10 Thunderbolt zum gewohnten Bild auf dem Gowen Field in Boise. Das 124th Fighter Wing der Idaho Air National Guard setzte das Warzenschwein sowohl in den USA als auch auf zahlreichen Verlegungen im Ausland ein. Doch die Tage des Panzerknackers sind auch hier bald gezählt. Am 27. Mai startete die erste Maschine in Richtung Wüstenfriedhof.
Lieutenant Colonel Jay Labrum von der 190th Fighter Squadron überführte die A-10C mit der Kennung 78-0611 zur Davis-Monthan Air Force Base in Arizona. Dort wird der Jet bei der 309th Aerospace Maintenance and Regeneration Group eingelagert. Weitere Flugzeuge folgen. Damit reduziert die US Air Force die Stückzahlen und die mit dem Muster ausgerüsteten Verbände weiter. Auch die im südkoreanischen Osan stationierte 25th FS trennt sich aktuell von ihren Thunderbolts, und in Maryland bei der 104th Fighter Squadron ist die Ära des Erdkämpfers im September beendet.
Neuer Jet als Nachfolger?
Wie bei den anderen Einheiten ist durchaus Wehmut über den Abschied von der A-10 spürbar. "Dieses Flugzeug hat nicht nur die Art und Weise geprägt, wie wir kämpfen, sondern auch, wer wir als Geschwader sind", sagte Colonel Ryan Richardson, Kommandeur des 124th FW und selbst A-10-Pilot. "Es hat dazu beigetragen, eine Kultur der Zähigkeit, Präzision und Zielstrebigkeit zu schaffen." Allerdings droht der Idaho Air National Guard nicht der generelle Verlust von Kampfflugzeugen. Im Frühjahr 2027 soll die F-16 Fighting Falcon in Boise eintreffen. Der Stationierungsentscheid hängt allerdings noch von dem Ergebnis einer laufenden Umweltstudie ab.

Die 190th FS übte im Jahr 2023 auch mit Zielzuweisern der Bundeswehr.
Das 124th FW hatte seine ersten A-10 im Jahr 1996 übernommen. Zuvor war die Einheit einer der letzten Phantom-Verbände der USA und hatte die F-4G Wild Weasel geflogen.