Bereits vor fast zehn Jahren hatte die Luftwaffe ihre erste für taktische Missionen qualifizierte A400M in Empfang genommen. Der Transporter mit der Kennung 54+07 verfügte über das DASS-Selbstschutzsystem (Defensive Aids Sub-System), das gegnerische Flugkörper mit Täuschkörpern in die Irre führen soll. Die Maschine landete am 16. Dezember 2016 in Wunstorf. Von dieser ersten Stufe, DASS Step 1 (Warnsystem, Düppel- und Fackel-Täuschkörper), bestellte die Bundeswehr 24 Rüstsätze. Der ursprüngliche Plan, wie er aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine entsprechende Anfrage im Januar 2008 hervorging, sah in der zweiten Phase (DASS Step 2) den Einbau einer weiteren Abwehreinrichtung gegen Infrarot-Flugkörper vor: das DIRCM-System (Direct Infrared Counter Measure).
Nun hat das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) einen entsprechenden Auftrag erteilt. Airbus soll 23 Transporter der Luftwaffe mit der Laser-basierten Vorrichtung ausstatten. Dies teilte das Unternehmen am 6. Juni mit. Die Vereinbarung schließt auch Ausbildung und technische Unterstützung mit ein.

Das DIRCM-System von Elbit besteht unter anderem aus einer Wärmebildkamera und einem Laserkopf.
Laser "schießt" in Suchkopf
Das bestellte DIRCM-System stammt von der israelischen Firma Elbit Systems und besteht aus einer Wärmebildkamera mit hoher Bildrate und einem kleinen, hochdynamischen Spiegelrevolver. Die Kamera erfasst und verfolgt anfliegende Raketen, während der entsprechend gesteuerte Laserstrahl direkt in den Suchkopf strahlt und so die Zielerfassung verhindern soll. Abwehrvorrichtungen dieser Art kommen auch bei Verkehrs- und Geschäftsreiseflugzeugen zum Einsatz.
Einbau bis 2032
Die Installation übernimmt Airbus im Rahmen geplanter Wartungsarbeiten an den Standorten Manching, Getafe und Sevila. Die Maßnahme soll bis 2032 abgeschlossen sein. Derzeit läuft der Erprobung an einer deutschen A400M in Sevilla (der 54+35). Die Zulassung wird laut Airbus für diesen Sommer erwartet. Zu den finanziellen Rahmenbedingungen machte der Flugzeugbauer keine Angaben.