Eigentlich sollte die F-35 noch leistungsfähiger werden: Das Technology-Refresh-3-Paket stattet den Stealth-Jet mit verbesserten Displays, mehr Computer-Speicher und neuen Prozessoren aus. Dieser Block 4 genannte Standard ermöglicht der Lightning II auch den Einsatz von weiteren Waffen. Die ursprüngliche Planung sah April 2023 für die Serienreife vor. Doch die Integration der Software und die Lieferung von Hardware-Komponenten stellte Lockheed Martin vor ungeplante Probleme. So musste der Hersteller bekanntlich die Auslieferung von neuen Flugzeugen für rund ein Jahr stoppen.
Übergangslösung nötig
Die Verzögerung bringt nicht nur die US-Streitkräfte in die Bredouille. Auch internationale Kunden warten sehnlichst auf ihre neuen Maschinen. So holt Dänemark seine F-35 aus den USA in die Heimat, um dort einen Flugbetrieb zu gewährleisten. Zudem geht langsam der Lagerplatz für die High-Tech-Produkte aus. Außerdem will man keine Standschäden riskieren. Daher haben sich die Parteien als Übergangslösung auf eine TR-3-Software mit reduziertem Umfang geeinigt.
Erst 2025 einsatzbereit?
Wie das F-35-Programmbüro am 11. Juli mitteilte, hat dessen Chef, Lieutenant General Mike Schmidt, am 3. Juli die Abnahme von Jets mit dem abgespeckten Standard genehmigt. Vorausgegangen waren Konsultationen mit den Streitkräften, Piloten, Technikern und der Industrie. Damit könnte die Übergabe an die Kunden bereits in diesem Monat wieder anlaufen – wahrscheinlich in der kommenden Woche. Allerdings eignen sich die neuen Lightnings wohl nur zur Pilotenausbildung. Ihre volle Kampfbereitschaft erreichen sie nur nach einem Upgrade mit der vollen Software. Dies wird frühestens im kommenden Jahr der Fall sein.
Ein Jahr nötig
Lockheed Martin hüllt sich in Schweigen, wenn es um die genaue Zahl der auf Halde stehenden F-35 geht. Allerdings dürften es mindestens um die Hundert sein. Selbst im höchsten Auslieferungstempo dauert es laut einem Bericht des US-Rechnungshofs knapp ein Jahr, bis der Rückstand abgearbeitet ist.