Hercules-Ersatz: Baut Embraer die C-390 bald in Saudi-Arabien?

Absichtserklärung für Jet-Transporter
Baut Embraer die C-390 bald in Saudi-Arabien?

Veröffentlicht am 01.12.2023

Der brasilianische Flugzeugbauer und Saudi Arabian Military Industries (SAMI) wollen ihre Zusammenarbeit auf dem Verteidigungssektor intensivieren. Im Mittelpunkt einer am 29. November in Riad unterzeichneten Absichtserklärung steht die C-390 Milennium, deren Fähigkeiten man in Saudi-Arabien "promoten" will. Beide Unternehmen planen den gemeinsamen Aufbau einer "umfassenden Instandsetzungs-Fähigkeit im Königreich" für den Jet-Transporter. Außerdem untersuchen sie laut Embraer-Mitteilung einen regionalen MRO-Hub und eine Endmontagelinie sowie ein Missions-Ausrüstungszentrum in dem arabischen Land. Derzeit verfügt die Royal Saudi Air Force nur über 33 in die Jahre kommende C-130H Hercules beim 8. Geschwader auf der King Abdullah Air Base. Zusätzlich fliegen noch A330 MRTT und KC-130 beim 6. Geschwader auf der Prince Sultan Air Base.

C-130H beim Start
Patrick Hoeveler

SAMI will hoch hinaus

Das erst im Mai 2017 gegründete Unternehmen – eigentlich eine staatseigene Rüstungsholding – hat ehrgeizige Ziele: Bis zum Jahr 2030 will es zu den Top-25-Firmen weltweit auf dem Verteidigungssektor gehören und sich die Hälfte der Verteidigungsausgaben Saudi-Arabiens sichern. Dazu deckt man fünf Geschäftsfelder ab: SAMI Aerospace, SAMI Land, SAMI Sea, SAMI Defense Systems und SAMI Advanced Electronics. Außerdem fokussieren sich die Saudis auf Gemeinschaftsunternehmen mit führenden internationalen Branchengrößen.

C-390 für sechs Länder

Angesichts der auf 19 Exemplaren reduzierten Bestellung der brasilianischen Luftstreitkräfte käme ein zusätzlicher Exporterfolg gerade recht. Bisher haben sich mit Brasilien, den Niederlanden, Österreich, Portugal, Tschechien und Ungarn sechs Nationen für die C-390 entschieden. Aber noch sind nicht alle Deals fix.