Im Dezember 2023 hatten somalische Piraten das Frachtschiff MV Ruen gekapert und seitdem als Stützpunkt für weitere Aktionen genutzt. Damit war am 16. März Schluss: In einem mehr als 40 Stunden dauernden Einsatz eroberte die indische Marine den Frachter zurück. Zuvor hatten die Seeleute die Ruen entdeckt und ihren Kurs verfolgt. Anschließend stellte der Zerstörer INS Kolkata das Schiff am Morgen des 15. März rund 480 Kilometer östlich von Somalia.

Seit Dezember 2023 diente die gekaperte MV Ruen somalischen Piraten als Stützpunkt.
Drohne abgeschossen
Ein von der Kolkota gestartete Drohne verifizierte die Anwesenheit von bewaffneten Piraten, die daraufhin das Fluggerät abschossen und das Feuer auf den Zerstörer eröffneten. Dieser antwortete, indem er die Steuerung des Frachters lahmlegte, wie es in einer Mitteilung der indischen Marine heißt. Aus der Luft überwachten ein Boeing-Seeaufklärer P-8I Poseidon sowie ein nicht genanntes, unbemanntes Fluggerät das Geschehen – vermutlich eine MQ-9 Predator. Am Nachmittag des 16. März flog eine C-17 der indischen Luftstreitkräfte ein und warf aufblasbare Boote ab. Ihnen folgten Spezialkräfte ebenfalls per Fallschirm.

Aus der Luft überwachte den Einsatz unter anderem eine vom indischen Zerstörer stammende HAL Chetak.
Piraten ergeben sich
Die "Marine Commandos" enterten das Schiff und brachten die Piraten zum Aufgeben. Alle 35 Somalis legten die Waffen nieder. Die 17 Besatzungsmitglieder der Ruen wurden unverletzt evakuiert. Der unter maltesischer Flagge fahrende Frachter mit seiner Ladung von 37.800 Tonnen im Wert von rund einer Million Dollar wird nun in einen indischen Hafen gebracht.