U.S. Air Force schickt japanische F-15C in Rente

Air Force zieht Eagles aus Japan ab
Sayonara, F-15C!​

Zuletzt aktualisiert am 04.12.2022

48 Jets der auf den Okinawa-Inseln stationierten 44. und 67. Jagdgeschwader sind von dem Abzug betroffen. Die ersten Flugzeuge haben am 1. Dezember Japan verlassen . Nach Angaben der Luftwaffe sind die F-15 Eagles zum Luftwaffenstützpunkt Kingsley Field in Oregon geflogen. Danach werden einige von ihnen weiterhin bei verschiedenen Einheiten der Air National Guard (ANG) in den Vereinigten Staaten eingesetzt, während andere bei der 309th Aerospace Maintenance and Regeneration Group eingelagert werden. Die AMARC neben dem Davis-Monthan-Luftwaffenstückpunkt bei Tucson im US-Bundesstaat Arizona ist der größte Flugzeugfriedhof der USA.

Das 18. Geschwader erhielt seine erste F-15C am 29. September 1979. Die 67th Tactical Fighter Squadron war das erste Geschwader, das innerhalb der Pazifischen Luftstreitkräfte mit der F-15C Eagle und deren zweisitzigen Version F-15D voll einsatzfähig wurde. Die Flugzeuge, die jetzt Japan verlassen, sind also teilweise bereits über vier Jahrzehnte im Dienst gewesen.

Viele Experten halten die Ablösung der McDonnell Douglas F-15C/D für überfällig. Der Kampfjet ist mit 20-Millimeter-Kanonen und Raketen für den Luftkampf bewaffnet. Seine Aufgabe ist es, den eigenen Luftraum zu beschützen. In einem Konflikt im pazifischen Raum – beispielsweise mit China – seien modernere Flugzeuge notwendig.

Über vier Jahrzehnte im Einsatz

Für die Präsenz der USA im Pazifikraum hat der Abzug zwiespältige Folgen: Einerseits sollen die alten F-15 gegen modernere Flugzeuge ersetzt werden. Ihre Aufgabe werden künftig F-22 Raptor erfüllen. Andererseits ist nicht geplant, die neuen Flugzeuge fest ist Kadena zu stationieren. Stattdessen sollen die Jets rollierend nach Japan geschickt werden. Die ersten zwölf F-22 Raptor, die am 4. November nach Okinawa verlegt wurden, sollen dort für sechs Monate bleiben.

Kritik am Abzug der Eagle

Der Luftwaffenstützpunkt Kadena ist nur 724 Kilometer von Taiwan entfernt – und damit die nächstgelegene Air-Force-Präsenz zu dem Inselstaat, dem seine Selbständigkeit von der Volksrepublik China regelmäßig abgesprochen wird. Die Pläne sorgen deshalb in den USA für Bedenken bei vielen Militärexperten, darunter auch ehemaligen Mitgliedern der Streitkräfte, über die künftige Präsenz der USA im Pazifikraum. Die Fachleute hatten zuvor bereits die Ausflottung der F-15 kritisiert. So merkte beispielsweise ein ehemaliger stellvertretender Befehlshaber des US-Pazifikkommandos an, dass die Ersetzung von Jagdgeschwadern auf Okinawa durch Rotationseinheiten schwerwiegende Folgen hätte, die für die Luftwaffe nur schwer zu bewältigen wären. Mitglieder der republikanischen Partei hatten in einem Schreiben an das Verteidigungsministerium vor der "spürbaren Verringerung der amerikanischen Kampfkraft an der Front" gewarnt.

Tatsächlich arbeitet das US-Verteidigungsministerium noch an langfristigen Plänen für den japanischen Standort in Kadena. Die Abkommandierung der Raptors auf Zeit sei allerdings nur eine vorübergehende Lösung. Ein Sprecher betonte: "Die Modernisierung unserer Fähigkeiten im indo-pazifischen Raum hat für die Vereinigten Staaten nach wie vor höchste Priorität. Die Umstellung auf leistungsfähigere Flugzeuge in Kadena ist ein Beispiel für unser anhaltendes Engagement, unsere Position zu verbessern und auf dem starken Fundament unserer Allianz mit Japan aufzubauen."