Die New Zealand Defence Force investiert mehr als zwei Milliarden US-Dollar in die Modernisierung ihrer Streitkräfte. Im Mittelpunkt steht der Ersatz der als Transportflugzeuge genutzten Boeing 757 der Royal New Zealand Air Force (RNZAF). Die ehemaligen Airliner sind mittlerweile rund 32 Jahre alt und landeten 2003 gebraucht bei den Kiwis. Nun kommen fabrikneue Maschinen auf den Hof: In einer "lease to buy"-Vereinbarung mit der Air Lease Corporation kauft Neuseeland zwei Airbus A321XLR (Extra Long Range). Die Ausgaben laufen sich laut einer Mitteilung der Regierung auf 620 Millionen Dollar Kapitalkosten und Betriebsausgaben von 80,86 Millionen für vier Jahre.
Die beiden Langstrecken-Flugzeugen werden auf dem Fliegerhorst Whenuapai stationiert und von der 40 Squadron betrieben. Ihre Hauptaufgabe liegt im Transport militärischen Personals, aber sie stehen auch für humanitäre Missionen und Katastrophenhilfe im Pazifik zur Verfügung. Auch eine Verwendung als Regierungsjets für diplomatische Flüge oder Handelszwecke ist vorgesehen. Die höhere Reichweite der A321XLR vereinfacht Missionen wie die Unterstützung der Einsätze in der Antarktis. Bei den Flugzeugen handelt es sich um nicht modifizierte Verkehrsflugzeuge, so dass sie bereits Anfang 2028 einsatzbereit sein sollen.
Neue Marine-Hubschrauber
Im Bereich der Seestreitkräfte wird die Sikorsky MH-60R Seahawk die bisher genutzten Kaman SH-2G Seasprite bei der RNZAF ersetzen. Die neuen Hubschrauber sind kompatibel mit den Exemplaren des australischen Militärs, das eng mit Neuseeland zusammenarbeitet. Derzeit laufen formale Gespräche, um die Helikopter im Rahmen des Foreign-Military-Sales-Programms der USA (FMS) zu erwerben. Die finale Entscheidung steht für kommendes Jahr an. Die Stückzahl wird mit fünf angegeben.

Bei den Hubschraubern will Neuseeland fünf MH-60R kaufen.
Größere Reichweite der A321XLR
Die mit dem Getriebefan von Pratt & Whitney ausgestattete A321XLR besitzt eine Reichweite von 8700 Kilometern. Die RNZAF plant eine Standard-Airline-Einrichtung für 122 Passagiere. Ihre Vorgänger könnten maximal 7220 Kilometer weit fliegen. Die beiden 757-2K2 tragen die Kennungen NZ7571 und NZ7572. Nach ihrer Auslieferung im Frühjahr 1993 flogen sie 20 Jahre bei der niederländischen Fluggesellschaft Transavia Airlines, bis sie Neuseeland erwarb. Zuletzt war eine der Boeings beim Royal International Air Tattoo im britischen Fairford zu Gast.