Die Entscheidung für das Angebot von Airbus Helicopters wurde am Dienstag nach einer Kabinettssitzung bekannt gegeben. Laut Verteidigungsministerium erfüllten die anderen Angebote von PZL Swidnik (AgustaWestland AW149) und Sikorsky/PZL Mielec (S-70i Black Hawk, S-70B Seahawk) „nicht den formalen Anforderungen und technischen Anforderungen unter anderem bezüglich der Lieferungen und der Ausrüstungen…“.
Vor einem endgültigen Vertrag muss die von Airbus Helicopters zusammen mit Heli Invest Services angebotene H225M (ehemals EC725) allerdings ab Ende Mai noch eine Testphase absolvieren, in der die Leistungen des Hubschraubers nachgewiesen werden müssen. Auch Verhandlungen über den Anteil der Arbeiten und die Endmontage in Polen stehen noch aus. Ziel ist ein Lieferbeginn 2017.
Es sollen nun 50 statt 70 der neuen Mehrzweckhubschrauber gekauft werden, was voraussichtlich mehr als zwei Milliarden Euro kostet. Im Gegenzug wird an eine Lebensdauerverlängerung der vorhandenen Mil Mi-17 für zehn Jahre gedacht.
Gleichzeitig mit der Wahl der H225M gab das Verteidigungsministerium in Warschau bekannt, dass „angesichts der sich ändernden Sicherheitslage“ der „Prozess des Erwerbs von Kampfhubschraubern beschleunigt wird“. Hier ist ein Wettbewerb zwischen dem Airbus Helicopters Tiger, dem AH-64E Aapche und dem T129 ATAK von TAI zu erwarten.
Was die Beschaffung eines Flug- und Raketenabwehrsystems betrifft (Projekt „Wisla“) hat sich Polen am Dienstag grundsätzlich für die Raytheon Patriot entschieden. MBDA und Thales hatten die Aster 30 vorgeschlagen, und zu Beginn war auch MEADS im Rennen. Die Details einer Beschaffung liegen noch nicht fest, da nun die Verhandlungen über einen FMS-Vertrag mit dem Pentagon erst beginnen.
Airbus Helicopters : Polen wählt H225M Caracal
Als neuen Mehrzweckhubschrauber will Polen die Caracal beschaffen. Die Stückzahl wurde allerdings auf 50 reduziert.
