Allzeit bereit: Warum Israels Luftwaffe zu den weltbesten gehört

Immer in Alarmbereitschaft
Warum Israels Luftwaffe zu den besten der Welt gehört

Zuletzt aktualisiert am 10.10.2023

Generalmajor Tomer Bar, der Kommandant der Cheil ha-Awir we-ha-Chalal (israelischen Luft- und Raumfahrtkräfte) ist sich jederzeit der Herausforderungen für seine Kräfte bewusst: "Wenn wir ... die IDF-Uniform tragen, erinnern wir uns daran, dass wir eine große Verantwortung tragen und unsere höchste Mission der Sieg im Krieg und die Sicherheit des Staates Israel ist", betonte er zum Abschluss der traditionellen jährlichen Planungsveranstaltung mit zahlreichen Offizieren im vergangenen Dezember auf der Basis Nevatim. Es gelte die "Überlegenheit in allen Arenen sicherzustellen".

IDF

Immer bereit

Um ihre Aufgabe zu erfüllen, müssten sich die IDF "immer anspruchsvolle Ziele setzen", so Bar. Konkret heißt dies, dass "die Einsatzfähigkeit jederzeit gewährleistet" und "eine angemessene Reaktion auf die aufkommenden Bedrohungen möglich" ist, wie sich Brigadegeneral Eyal Greenboim ausdrückte. Gerade zum 75. Jahrestag der Staatsgründung und Gründung der Luftstreitkräfte gelte es, die operationelle Relevanz der Luftstreitkräfte weiter zu stärken.

Weitere Stärkung

Dies heißt nicht nur, dass die Lieferungen der F-35I "Adir" weitergehen, sondern auch, dass weitere bedeutende Beschaffungen anstehen. So wurde als Ersatz für den alten Helikopter "Yasour" (CH-53) die CH-53K gewählt, von der Israel ein Dutzend erhalten soll. Darüber hinaus wurde der Vertrag für die Lieferung neuer KC-46-Tanker als Ersatz für die "Ram" (Boeing 707) unterzeichnet, die nach langjährigem Dienst aus der Truppe ausscheiden werden. Darüber hinaus sind die IAF an der Beschaffung von zunächst 25 Boeing F-15EX interessiert – jedenfalls wurde wohl im Januar ein offizieller Letter of Request an die US-Regierung gesandt. Es geht um einen dringenden Bedarf an Flugzeugen, die mit einigen in Israel entwickelten Waffensystemen bestückt werden können, die auf die Zerstörung "gehärteter" Ziele, wie zum Beispiel iranischer Atomanlagen, zugeschnitten sind. Diesbezüglich gab es zuletzt auch Berichte, dass Israel seine F-35I so modifiziert hat, dass sie eine längere Reichweite haben und mit einer 1000-Kilo-Bombe von Rafael im internen Waffenschacht bestückt werden können. Insgesamt ist man in Israel aber offenbar etwas unzufrieden mit den Möglichkeiten, die F-35 mit eigenen Systemen auszurüsten, wie dies über die Jahre mit F-15 und F-16 gemacht wurde.

IDF

Darauf wird gesetzt

Eagles und Fighting Falcons (Ra‘am und Barak/Sufa in Israel) sind nach wie vor das Rückgrat der israelischen Luftstreitkräfte. Ihre Hauptverwendung in den letzten Jahren waren Präzisionsangriffe auf palästinensische Raketenstellungen im Gazastreifen, wo man die absolute Luftherrschaft hat. Schwieriger sind schon Einsätze über dem Libanon, wo die Hisbollah über Flugabwehrsysteme verfügt. Gleiches gilt für Syrien, wo in den letzten Jahren Hunderte von Angriffen durchgeführt wurden. Es geht dabei darum, Waffenlieferungen des Erzfeindes Iran an militante Gruppen zu verhindern. Über die Kampfflugzeuge hinaus sind heute unbemannte Fluggeräte ein wichtiger Bestandteil und ein "Hauptwerkzeug" der IDF bei vielen Operationen. 80 bis 90 Prozent der Einsatzstunden der israelischen Luftwaffe werden durch UAVs geleistet, und 85 Prozent davon gehen auf das Konto der Hermes-Drohnen. Die Hauptaufgaben liegen nach wie vor im Bereich aller Arten von Aufklärung, sei es mit Radar oder Kameras, sei es Signalaufklärung (SIGINT), Kommunikationsaufklärung (COMINT), Elektronische Aufklärung (ELINT) und Elektronische Kriegsführung (EloKa). Hinzu kommt der aktuelle Trend, Kampfdrohnen einzuführen und auch sogenannte Loitering Munition (Drohnen, die lange über dem Gefechtsfeld kreisen und dann Kamikaze-Angriffe durchführen können).

IDF/Agronov

Stärkere Luftverteidigung

Neben den Angriffsfähigkeiten geht es für die IDF auch darum, die Luftverteidigungssysteme zu verstärken. Das Spektrum reicht dabei von dem 2011 eingeführten "Iron Dome", das seither Hunderte Kurzstreckenraketen der Hamas abgefangen hat und auch gegen Drohnen wirksam ist. Es ist vor allem im Süden des Landes stationiert. Gegen ballistische Raketen großer Reichweite ist Arrow gedacht, ein exo-atmosphärisches Abwehrsystem, das 2017 eingeführt wurde. Der Arrow 3-Flugkörper wurde gemeinsam von Boeing und Israel Aerospace Industries (IAI) entwickelt. Auch Deutschland will das System kaufen, das eine Reichweite von 2400 Kilometern hat. Wie der Name schon sagt, ist die Cheil ha-Awir we-ha-Chalal auch für den Weltraum zuständig, wobei zuletzt die Einrichtung einer eigenen Weltraumtruppe – oder "Weltraumverwaltung" – angekündigt wurde. Über die Einrichtung ist derzeit nur wenig bekannt, außer dass sie von einem Offizier im Rang eines Oberstleutnants befehligt wird.

Israel wird in Zukunft mehr Bedrohungen aus dem Weltraum ausgesetzt sein als in der Vergangenheit. Dies bedeutet, dass Weltraumtechnologien nicht länger von der Luftwaffe vernachlässigt werden können. Im Fokus steht vor allem der Iran, der sein Weltraumprogramm trotz einer Reihe von katastrophalen Fehlschlägen in letzter Zeit intensiv vorantreibt. Russland ist mit dem Iran wegen des Krieges in Syrien eine strategische Partnerschaft eingegangen. Dies ermöglicht dem Iran den Zugang zu fortschrittlicheren Weltraumtechnologien, zwingt Israel aber auch dazu, nach Wegen zu suchen, um den von Moskau ausgehenden Bedrohungen aus dem Weltraum zu begegnen.

IDF

Personal wichtiger Faktor

Vielfältige Herausforderungen also für die Luftstreitkräfte, die ungefähr ein Drittel des Personals der gesamten IDF (Israeli Defence Forces) umfassen. "Die Qualität der Angehörigen der Air Force ist sehr hoch. Wir wollen diese Qualität beibehalten ... und hervorragende Leute aus der israelischen Bevölkerung ... in die Luftwaffe holen", sagt Brigadegeneral Yuval Harel, Leiter der Personalgruppe. Die Soldaten und Soldatinnen sind "die wertvollste Ressource der IDF. Unter den Soldaten des Korps herrscht ein Gefühl des Stolzes, und unsere Aufgabe als Kommandeure ist es, dafür zu sorgen, dass es erhalten bleibt", sagte Brigadegeneral Greenboim im Dezember. "Wir müssen uns auf eine andere Art und Weise kümmern, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt, die in ihn investiert …"

IDF

Israel – Die Staffeln

Hatzerim
69th Hammers: F-15I
102nd Flying Tiger": M-346 Master, Grob G120, T-6 Texan II, Bell 206
107th "Orange Tail": F-16I

Hatzor
100th "Flying Camel": Beech King Air, Beech A36 Bonanza
200th "First UAV": Heron 1

Nevatim
103rd "White Elephants": C-130J
116th "Lions of the South": F-35I
117th "First Jet": F-35I
120th "Desert Giants": Boeing 707
122nd "Nachshon": G550 (Nachshon Eitam, Nachshon Shavit, Nachshon Oron)
131st "Yellow Bird Knights": C-130HI
140th "Golden Eagle": F-35I

Ovda
115th "Flying Dragon": Agressor Squadron, F-16C/D

Palmachin
123rd "Desert Birds": UH-60L
124th "Rolling Sword": UH-60L
161st "Black Snake": Hermes 450
166th "Fire Birds": Hermes 900

Ramat David
101st "First Fighter": F-16C
105th "Scorpion": F-16D
109th "Valley": F-16D
193rd "Defenders of the West": AS565MA

Ramon
113th "Hornet": AH-64D
119th "Bat": F-16I
190th "Magic Touch": AH-64A
201st "The One": F-16I
253rd "Negev": F-16I

Tel Nof
106th "Spearhead": F-15B/C
114th "Night Leaders: CH-53
118th "Night Riders": CH-53
133rd "Twin Tail Knights": F-15
210th "White Eagles": Heron TP
5601th: Flugversuchszentrum mit diversen Mustern