Formal bedeutet die Ankündigung, dass das Verteidigungsministerium in der Lage ist, eine Einheit von vier F-35 mit Personal und Material in kurzer Zeit an jeden Ort der Welt zu verlegen.
Die Staffel verlegte letztes Jahr für die Übung Frisian Lightning II von Leeuwarden nach Volkel. Ziel war es, die Einheit in kürzester Zeit für einen Umzug vorzubereiten. Das Verpacken und Verladen von Ausrüstung und Ersatzteilen wurde bereits bei der Übung Frisian Lightning I geübt. In diesem Jahr gab es zudem eine Verlegung von Leeuwarden in die Vereinigten Staaten.
Basis für die IOC-Erklärung waren zudem die während der Truppenerprobung (IOT & E) gewonnenen Erkenntnisse. Das Verteidigungsministerium hat diesen einjährigen Prozess gemeinsam mit nationalen und internationalen Partnern in den Vereinigten Staaten durchgeführt.
Der Oberbefehlshaber der niederländischen Luftstreitkräfte, Generalleutnant Dennis Luyt sagte: "Damit machen wir einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Luftwaffe. Ich gehe davon aus, dass wir auf unserem Weg zur vollen Einsatzfähigkeit viele Einsätze dieses ... neuen Waffensystems erleben werden".
Die Niederlande erhielten ihre erste F-35 Ende 2019. Das Flugzeug ist der Nachfolger der F-16. Die Fighting Falcons werden bis Ende 2024 durch insgesamt 46 F-35 ersetzt werden.
Auch die niederländische Industrie profitiert von dem F-35-Programm. Dies führte zu zusätzlichen Aufträgen und Arbeitsplätzen. So wurde beispielsweise vor zwei Monaten in Woensdrecht eine hochmoderne Anlage für die Triebwerkswartung der F-35 eröffnet. Hier werden nicht nur die Triebwerke der niederländischen Kampfflugzeuge gewartet und getestet, sondern auch die von internationalen Partnern und FMS-Ländern (Foreign Military Sales).
Die Niederlande sind das achte Land, das die anfängliche Einsatzbereitschaft der F-35 formal erklärt hat.
Lärmbeschwerden in Leeuwarden
Die niederländischen Luftstreitkräfte haben derzeit einigen Ärger mit Anwohnern in Leeuwarden, die sich vehement gegen die Lärmbelästigung beschweren. Das NLR wird nun zusammen mit der 322 Squadron die aktuellen Flugverfahren optimieren, um Belästigungen zu reduzieren. Dies geschieht anhand der eigenen Daten und denen des Lärmmessnetzes.
Diese Verfahren werden im Simulator getestet und anschließend in der Praxis erprobt. Die optimierten Profile werden dann dem Umweltberatungs- und Informationsausschuss (COVM) vorgelegt, dem auch Vertreter von Dörfern und Gemeinden angehören. Das COVM ist das Gremium, das eine Präferenz für das optimierte Verfahren äußern kann, das der Luftwaffenstützpunkt in Zukunft anwenden wird.
Der Kommandant des Luftwaffenstützpunkts, Oberst Henk Doorten sagte: "Wir können den Lärm nicht beseitigen, aber wir können untersuchen, wie wir die Belästigung reduzieren können. Damit hoffe ich, das Gleichgewicht zwischen unseren Flugbewegungen und der Lebensqualität in der Region wiederherzustellen."