Neuseeland sei durch einen dringenden Hilferuf der National Science Foundation aus den USA alarmiert worden, teilte die New Zealand Defence Force mit. Drei verletzte Forscher benötigten medizinische Hilfe, einer davon dringend. Neuseeland versetzte daraufhin eine C-130J Hercules in Bereitschaft, den gewagten Rettungsflug bei völliger Dunkelheit unter den Extrembedingungen des Polarwinters durchzuführen, um die Patienten von der Polarstation McMurdo abzuholen und nach Christchurch auszufliegen.
Eispiste musste neu präpariert werden
Der neuseeländische Air Component Commander und Air Commodore Andy Scott sagte, die Kombination extrem niedriger Temperaturen, unbeständiges Wetter und die Eislandung bei Dunkelheit, machten winterliche Flüge in die Antarktis zu den schwierigsten Einsätzen, die neuseeländische Piloten ausführen müssten. Die Crew könne nur starten, wenn vorab der Zustand der Piste und die Wetterlage als sicher eingeschätzt worden seien. Die Landezone musste durch das United States Antarctic Program Winter Team vor dem Start nochmals präpariert und aufgeraut werden, um dort landen zu können.
Keine Ausweichplätze
Der eigentliche Flug sei dann immer noch eine Herausforderung. Extremes Wetter und das stundenlange Fliegen bei Nacht mit Nachtsichtbrillen führe zu einem Punkt, hinter dem es keinerlei Ausweichplätze mehr gebe. Die Rettungsflüge würden deshalb nicht leichtfertig angesetzt. "Dank der Zusammenarbeit von Antarctica New Zealand und der Besatzung der National Science Foundation in Antarctica, konnten wir den Flug vollenden und die Patienten nach Christchurch ins Krankenhaus bringen," sagte Air Commodore Scott.
Warten auf fliegbares Wetter
Medizinisches Personal, darunter ein Militärarzt, habe den Flug begleitet und die Patienten während der Reise versorgt. Das Flugzeug wurde zunächst am Sonntag von Auckland nach Christchurch vorverlegt. Dort wartete die Besatzung auf die erforderlichen Wetterbedingungen. Am Dienstag galt die Wetterlage als fliegbar, so dass dann die eigentliche Mission begann. Am Zielort, der Eispiste der McMurdo-Station, wurde die Hercules mit laufenden Triebwerken für den Rückflug nach Christchurch betankt. Mit der kurzen Bodenzeit auf dem Eis dauerten Hin- und Rückflug 19,5 Stunden.