Die Hoffnung ist groß, während sich die Sonne langsam über dem Meer blicken lässt. Ob es diesmal klappt? Die Frage wabert im Kopf während der kurvigen Fahrt hinauf in die Berge. Im Frühjahr während der Übung Iniochos blieben nicht nur die Phantoms dem Tal fern, auch die anderen Jets wollten an diesem Tag nicht in Canyon.
Neues Spiel, neues Glück
Im Oktober beginnt die NATO-Übung Ramstein Flag, die ebenfalls größtenteils von der Basis der F-4 in Andravida erfolgt. Das Manöver findet zum ersten Mal statt und konzentriert sich primär auf die Luftverteidigung. Dabei stehen moderne Muster wie Eurofighter, F-35 und Rafale im Vordergrund. Da hat der betagte Jagdbomber von McDonnell Douglas wenig zu melden. Dennoch stirbt ja bekanntlich die Hoffnung zuletzt.
Tief, tiefer, Phantom
Der Platz auf einem Felsvorsprung ist gefunden, jetzt beginnt das Warten. Knapp drei Stunden später brüllen die einheimischen Fotografen "Phantom, Phantom, Phantom". Noch ist nichts im Tal zu sehen, doch dann blitzt die Sonne von zwei kleinen Punkten, die sich rasant nähern. Tatsächlich sind es zwei F-4E der 338. Mira aus Andravida, die wenige Sekunden später fast zum Greifen nah unter den begeisterten Flugzeugfans durchzischen. Die Freude allerseits ist groß, doch es kommt noch besser. Entgegen der üblichen Praxis kurven die begehrten Jets herum und kommen noch ein zweites Mal vorbei – besser geht es nicht.

Rafale im Doppelpack: Die Armée de l'Air zählt zu den Teilnehmern der Übung Ramstein Flag.
Tiefflug im Doppelpack
Dann kehrt für eine ganze Weile wieder Ruhe in der idyllischen Landschaft ein. Später statten dann doch noch zwei Übungsteilnehmer den Niederungen der Peloponnes einen Besuch ab. Zwei Gripen aus Schweden folgen mehrere Rafale der Armée de l’Air, teilweise sogar in Zweier-Formation. Am Nachmittag sorgen noch griechische F-16 für eine Überraschung, die plötzlich aus der entgegengesetzten Richtung durch das Tal donnern. Dann gehört die Szenerie wieder ganz den Ziegen und dem Rest der örtlichen Fauna. In den kommenden Tagen sollte dies auch so bleiben. Ob aus operationellen Gründen oder dem schweren Waldbrand in der Gegend bleibt offen – Hauptsache, die Phantoms sind "erlegt".