Eurofighter-Piloten der Luftwaffe trainieren Aufklärungsmissionen

Ausbildungsprogramm in Nörvenich
Eurofighter-Piloten trainieren Aufklärung

Zuletzt aktualisiert am 23.03.2021
Die Eurofighter der Luftwaffe können für Aufklärungsmissionen den RecceLite-Behälter tragen.
Foto: Luftwaffe - Wetjen

Die für die Tactical Air Reconnaissance Ausbildung (TAR) ausgewählten Piloten kommen vom Taktischen Luftwaffengeschader 31 "Boelcke", dem Taktischen Luftwaffengeschwader 71 "Richthofen" aus Wittmund und dem Taktischen Luftwaffengeschwader 74 aus Neuburg.

Um das Ausbildungsziel zu erreichen, sind innerhalb von zwei Wochen 60 Recce-Flüge geplant. Dazu werden pro Flugrunde vier Flüge mit den Aufklärungsbehältern RecceLite durchgeführt. "Die Besonderheiten dieser international hoch angesehenen Fähigkeit müssen fundiert und nachhaltig geschult werden", so die Luftwaffe. Daher unterstützen die Spezialisten des Taktischen Luftwaffengeschwaders 51 "Immelmann" den ersten Lehrgang dieser Art vor Ort mit ihrer Bodenauswertestation.

Damit die Luftbildauswerter perfekte Auswerteergebnisse erhalten, müssen die Piloten die geplanten Ziele optimal anfliegen. Parameter wie Flughöhe, Anflugwinkel und Geschwindigkeit haben große Auswirkungen auf die Bilder und können von Ziel zu Ziel ganz unterschiedlich ausfallen.

Vor jedem Flug programmiert ein Auswerter, der Missionsplaner, den Aufklärungsbehälter. Dabei müssen die gewählten Parameter, wie Anflugwinkel und Geschwindigkeit, für den Piloten umsetzbar sein. Der Pilot, egal ob im Eurofighter oder Tornado, bringt den Flieger dann über das Ziel. Das Gerät erfasst dieses automatisch und erstellt die einzelnen Bilder. Der Missionsplan wird auf einer speziellen Festplatte gespeichert (Solid State Recorder/SSR) und vor jedem Flug in den jeweiligen Aufklärungsbehälter eingebaut. Dieses Speichermedium erfasst gleichzeitig die aufgenommenen Daten.

Bereits während des Flugs kann das Personal der GESGround Exploitation Station auf die Daten zugreifen und mit der Auswertung beginnen. Das ermöglicht die mitgeführte Antenne, wenn der Eurofighter nicht mehr als 300 Kilometer entfernt ist. Nach der Landung werden die Festplatten wieder ausgebaut und in der Bodenstation ausgelesen. Dort findet auch die Nachbesprechung zwischen Pilot und Luftbildauswerter statt. Sie bewerten die Qualität der Aufnahmen und besprechen mögliche Verbesserungen.

Der Eurofighter wurde bereits 2019 in Nörvenich für die Aufklärungsrolle mit dem RecceLite-Behälter erprobt und zertifiziert. Zuvor war die Aufklärungsrolle den Tornados des Taktischen Luftwaffengeschwaders 51 "Immelmann" vorbehalten.