Autonome Kampfjets für die US Navy: Entwicklungsauftrag für GA-ASI

US-Marine setzt auf Kampfdrohnen
Autonome Kampfjets für die US Navy

ArtikeldatumVeröffentlicht am 21.10.2025
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Eine Darstellung der unbemannten Plattform Gambit 5 von GA-ASI, die von einem Flugzeugträger der US-Marine.
Foto: General Atomics Aeronautical Systems

Der kalifornische Rüstungskonzern General Atomics Aeronautical Systems (GA-ASI) hat von der US-Marine einen Auftrag zur Entwicklung unbemannter Kampfflugzeuge erhalten. Die sogenannten Collaborative Combat Aircraft (CCA) sollen künftig die Trägerverbände der Navy unterstützen. Angaben über Umfang, Höhe und Zeithorizont des Auftrags machte GA-ASI bisher nicht.

Die Navy setzt auf einen modularen Ansatz: Die Plattformen sollen schnell umgerüstet und für wechselnde Einsatzszenarien konfiguriert werden können, einschließlich Starts und Landungen auf Flugzeugträgern. Damit folgt die US-Marine einer neuen Beschaffungsstrategie mit kleineren, häufigeren Bestellungen statt langfristiger Großprogramme.

"Wir fühlen uns durch das Vertrauen der US Navy geehrt und freuen uns darauf, unsere Entwicklungen für die zukünftige Flotte einzusetzen. Niemand hat mehr Erfahrung mit unbemannten Kampfflugzeugen als wir", erklärte Firmenchef David R. Alexander.

CCA-Drohnen sind halbautonome Kampfjets, die bemannte Flugzeuge ergänzen sollen. Sie werden, so der Plan, in großen Stückzahlen zu vergleichsweise niedrigen Kosten produziert. Die Fähigkeiten bestehender Flugzeugverbände lassen sich durch CCA erweitern und die operative Flexibilität erhöhen, ohne dabei das Leben der eigenen Piloten zu gefährden.

GA-ASI entwickelt seit 2008 unbemannte Kampfdrohnen. Die Flotte des Unternehmens hat nach eigenen Angaben insgesamt neun Millionen Flugstunden absolviert. Auch staatliche Aufträge sind für die kalifornische Rüstungsfirma nicht neu: Es ist bereits der zweite CCA-Auftrag. Im August absolvierte der YFQ-42A-Jet, den GA-ASI für die Air Force entwicklet, seinen Erstflug.

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Neben Air Force und Navy ist auch die US Army an einem voll-autonomen Kampflugzeug interessiert, wie ein Army-Vertreter bei der jährlichen Konferenz der Association of the United States Army bekanntgab. Informationen über eine mögliche Auftragsvergabe gibt es diesbezüglich noch keine.

Noch immer keine Entscheidung bei F/A-XX-Programm

Neben dem CCA-Projekt entwickelt die Navy mit dem F/A-XX-Programm einen Kampfjet der sechsten Generation, der künftig die F/A-18E/F Super Hornet der Navy ersetzen und an der Seite der F-35C Lightning II zum Einsatz kommen soll. Im Rennen sind nach Medieninformationen nur noch Boeing und Northrop Grumman verblieben – Lockheed Martin schied aus, nachdem der Entwurf die Anforderungen offenbar nicht erfüllte.

Eigentlich wollte das Pentagon vor Monaten über die Vergabe entscheiden – Anfang Oktober meldete Reuters unter Berufung auf Insider, die Vergabe stehe unmittelbar bevor. Öffentlich wurde allerdings noch keine Entscheidung bekannt gegeben.