Belgien empfängt seine ersten drei F-35-Kampfjets

Belgische Lightning II kommen in Europa an
Belgien empfängt die ersten drei F-35-Kampfjets

ArtikeldatumVeröffentlicht am 14.10.2025
Als Favorit speichern

Die ersten drei von insgesamt 34 bestellten F-35A Lightning II-Kampfjets sind am Montag, dem 13. Oktober, auf dem Luftwaffenstützpunkt Florennes in Belgien eingetroffen. Bei einer Zeremonie auf dem Stützpunkt feierten Vertreter der belgischen Streitkräfte und des Herstellers Lockheed Martin die Ankunft der Mehrzweckkampfflugzeuge nach deren transatlantischer Reise. "Mit den F-35 gewinnt Belgien seinen Platz unter den führenden Luftstreitkräften der Welt zurück", sagte Generalmajor Geert De Decker, Kommandeur der belgischen Luftwaffe, während der Willkommenszeremonie. Auch Wirtschaftsminister David Clarinval bezeichnete das F-35-Programm als "strategische Investition in Belgiens Sicherheit, Souveränität und industrielle Stärke".

Von den elf bisher ausgelieferten Maschinen sind acht auf der Luke Air Force Base in Arizona stationiert, wo belgische Piloten und Wartungspersonal vor Ort ausgebildet und umgeschult werden. Im Juli hatte Belgien angekündigt, weitere elf F-35A bestellen zu wollen, die in Italien endmontiert werden sollen, womit die Flotte auf 45 Maschinen anwachsen würde. Bis 2028 sollen die neuen Jets die alte F-16-Flotte der belgischen Luftwaffe vollständig ablösen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt
Icon youtube

Belgien will mit Triebwerksproduktion Wirtschaft stärken

Parallel zur Ankunft der ersten drei Jets in Belgien unterzeichneten die Regierung und der Triebwerkshersteller Pratt & Whitney, eine Sparte des US-Konzerns RTX, ein Abkommen zur industriellen Beteiligung Belgiens am F-35-Programm. Das Abkommen ermöglicht es dem wallonischen Unternehmen Safran Aero Boosters, Schlüsselkomponenten des F135-Triebwerks zu produzieren, das die F-35 antreibt.

Safran Aero Boosters will dabei mit dem flämischen Unternehmen BMT Aerospace zusammenarbeiten. Beide Firmen haben bereits seit mehreren Jahren an einem Forschungs- und Technologieprojekt für Produktionsverfahren von Triebwerkskomponenten gearbeitet.

Damit will die belgische Regierung sicherstellen, dass auch die europäische Wirtschaft vom Einkauf der Jets profitiert. "Heute zeigen wir, dass die wirtschaftliche Rendite des F-35-Programms über Lockheed Martin hinausgeht", betonte Verteidigungsminister Theo Francken. Mit der Partnerschaft zwischen Pratt & Whitney, Safran und BMT sichere man belgische Innovation bei einer wesentlichen Komponente: dem Triebwerk der F-35.

Belgiens erste F-35A Lightning II landet im Land auf dem Luftwaffenstützpunkt Florennes.
Lockheed Martin Aeronautics

Die F-35: Kampfjet-Bestseller mit Tarnkappe

Die F-35 wird bisher von 20 Nationen eingesetzt, darunter 13 europäische Länder. Weltweit sind nach Herstellerangaben mehr als 1.245 Maschinen im Einsatz; die Flotte hat über eine Million Flugstunden absolviert. Zuletzt hatte Lockheed Martin allerdings Auslieferprobleme bei den Kampfjets. Laut US-Rechnungshof hat das wichtigste Modernisierungsvorhaben, das sogenannte Block-4-Upgrade, den Kostenrahmen bereits um sechs Milliarden Dollar überschritten und ist fünf Jahre in Verzug. 2024 lieferte Lockheed Martin alle 110 Jets mit durchschnittlich 238 Tagen Verspätung aus – unter anderem wegen Software-Problemen und fehlender Komponenten.