In New Hampshire gibt es zwei Staffeln, die unter dem Dach des 157th ARW operieren, nämlich die 133rd Air Refueling Squadron "Wildcats" und die 64th ARS "Phoenix". Während die 133rd ARS eine ANG-Einheit ist, ist die 64th eine assoziierte Einheit im aktiven Dienst. Sie wurde im Juli 2022 wieder aufgestellt und brachte 159 Personen nach Pease. Die beiden Staffeln sind im Wesentlichen verschmolzen und funktionieren als eine Staffel, obwohl die 64th ARS dem 22nd Air Refueling Wing auf der McConnell Air Force Base unterstellt ist. Natürlich gibt es immer noch zahlreiche Berichte über Mängel an der KC-46, aber laut Master Sergeant Darren Hayes, Boom Operator bei der 133rd ARS, ist die für die Tankaufgabe modifizierte Boeing 767-200ER "hervorragend für die Luftbetankung, besser als die KC-135, und mit den Unterflügelbehältern bietet sie zusätzliche Vielseitigkeit. In der KC-46 haben wir jetzt eine Klimaanlage, das macht die Flüge viel angenehmer und schont die Besatzung. Da wir jetzt mehr Fracht befördern können, können wir zusätzliche logistische Unterstützung leisten".

Das Cockpit des Tankers mit großen Bildschirmen basiert auf der Ausstattung der Boeing 787.
Große Umstellung für die Piloten
"Der KC-46-Ausleger ist ähnlich wie der der KC-10, er hat Fly-by-Wire und funktioniert hervorragend. Der größte Unterschied ist das Remote Vision System, und es ist eine große Umstellung, die man lernen muss. Sobald sich die zu betankenden Flugzeuge auf 15 m nähern, ist es so, als wären sie direkt dran." Auch für die Piloten ist die KC-46 eine große Umstellung. "Die Pegasus ist stark automatisiert und verfügt über einen neuen Autopiloten in Verbindung mit modernster Avionik. Wir fliegen die KC-46A mehr mit Knöpfen und Schaltern, während bei der KC-135 viel mehr von Hand geflogen wurde", erzählt Oberstleutnant Gregg Van Splunder, der über 4000 Flugstunden Erfahrung auf diversen Mustern hat. "An der KC-135 wurden im Laufe der Jahre so viele Modifikationen vorgenommen, dass die Systemanzeigen quasi übereinander gestapelt waren. Die KC-46 vereint 50 Jahre dieser Entwicklung, und das Ergebnis ist ein benutzerfreundliches, effizientes Flugzeug. Heute haben unsere neuen Piloten die Möglichkeit, ein zeitgemäßes, modernes Flugzeug zu erlernen, und wir betreiben es mehr im Einklang mit der FAA-Methodik."

Die KC-46A kann 29500 kg an Fracht und bis zu 58 Passagiere befördern.
Mehr Frachtkapazität und andere Fähigkeiten
"Im Gegensatz zum Stratotanker aus den 50er-Jahren meldet die KC-46 über eine Selbstdiagnosefunktion, wenn etwas nicht in Ordnung ist...Dadurch können sich die Besatzungen mehr auf die Mission und weniger auf die kleinen Details konzentrieren; ich persönlich liebe es, so zu fliegen, und es ist weniger stressig. Die Luftbetankung ist zwar unser tägliches Brot, aber mit der zusätzlichen Frachtkapazität gehe ich davon aus, dass wir mehr als bisher an Frachttransporten und Lazarettflügen beteiligt sein werden." Für die AE-Rolle (Aeromedical Evacuation) sind zwei Krankenschwestern und drei Sanitäter die Norm, aber die Anzahl der medizinischen Betreuer kann je nach Bedarf der Patienten geändert werden. Die Treibstoffkapazität liegt etwas über der der KC-135R und beträgt 96300 kg. Die KC-46A kann 29500 kg an Fracht und bis zu 58 Passagiere befördern. Sie bietet Platz für bis zu 15 Besatzungsmitglieder. Insgesamt gesehen "mussten wir aufgrund der unterschiedlichen Plattformen umdenken. Die Fähigkeiten der Pegasus sind ganz anders als die des Stratotankers", so Oberst Nelson "NP" Perron, Kommandeur des 157. ARW. "Die Tatsache, dass wir in der Luft betankt werden können, die dreifache Ladung aufnehmen können, dass wir neue Selbstschutzsysteme haben, die es uns ermöglichen, näher am Kriegsgebiet zu sein, und die Mehrrollenfähigkeiten – all das musste berücksichtigt werden."
Anpassung der Infrastruktur
"Um die Pegasus in Form eines MWS (Major Weapon System) hier aufnehmen zu können, mussten unter anderem die Basis und die Infrastruktur vorbereitet werden. Unsere Hangars stammen aus den 50er- und 60er-Jahren und mussten umgebaut werden. Das kostet Zeit und Geld, und abgesehen davon, dass wir neue Mitarbeiter einstellen, die alle geschult werden müssen, mussten wir die Abstellflächen neu zementieren, die Unterflur-Tankanlage renovieren und die gesamte Tragfähigkeit des Flugplatzes überprüfen. Die Projekte sind noch bis 2030 geplant", so Perron.

Eine der KC-46A fliegt mit „New Hampshire“-Titel und buntem Leitwerk.
Ausblick in die Zukunft
Jedes der zwölf Flugzeuge ist nach einem der zwölf Landkreise in New Hampshire benannt. Das Geschwader verdoppelte seine Größe, da die Besatzungsstärke mit der KC-46 zunahm und von acht KC-135 auf zwölf KC-46 aufgestockt wurde. "Dadurch entstand ein enormer Schulungsbedarf, und wir mussten uns kreative Wege einfallen lassen, um so viele Personen auszubilden”, so der Kommandeur. "Einige unserer Auslegerbediener zögerten bei der Umstellung von einem visuellen Sichtfenster auf ein volldigitales Bildschirm- und Kamerasystem. Ich freue mich, sagen zu können, dass alle, die den Wechsel vollzogen haben, die Plattform jetzt lieben. Zum Beispiel sind die Bilder beim nächtlichen Betanken jetzt viel klarer." In naher Zukunft wird es darum gehen, die Kinderkrankheiten zu beseitigen. Der Auslegerantrieb wird derzeit optimiert, und es werden Verbesserungen für die gesamte Flotte vorgenommen. Beim Remote Vision System (genannt RVS 2.0) wird an Verbesserungen gearbeitet, und das Frachtsystem wird derzeit optimiert, sodass die Pegasus bald in der Lage sein soll, Frachtflüge mit voller Ladung durchzuführen. Bislang ist die 157th die einzige ANG-Einheit, die KC-46A einsetzt. Die nächste Guard-Einheit, die auf die Pegasus umgestellt wird, ist die New Jersey ANG/108th ARW. Sie wird zu einer klassischen assoziierten Einheit des 305th Air Mobility Wing, der in McGuire stationiert ist. "Wir sind sehr stolz darauf, die Ersten zu sein, und wir haben die Messlatte ziemlich hoch gelegt", so das Fazit von Perron.