Boeing T-7 als neuer Trainer für Royal Air Force: Red Hawk auch für Red Arrows?

Boeing T-7 für die Royal Air Force
Trio will Hawk-Nachfolger liefern

ArtikeldatumVeröffentlicht am 19.11.2025
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Seit fast 50 Jahren setzen die britischen Luftstreitkräfte zur Ausbildung auf die damals von British Aerospace entwickelte Hawk. Der Jet-Trainer ging bereits im Jahr 1976 in Dienst. Die aktuelle Version T2 fliegt seit 2005. Die Einführung neuer Einsatzmuster wie der Lockheed Martin F-35 Lightning II erfordert jedoch besonders im Avionik- und Cockpit-Bereich ein moderneres Ausbildungssystem. Außerdem leidet die Hawk-T2-Flotte unter unbefriedigenden Klarständen. Gleichzeitig soll die Zahl ausgebildeter Piloten steigen. Daher hat das Verteidigungsministerium das Advanced-Jet-Trainer-Programm ins Leben gerufen, um bis zum Jahr 2030 ein neues Muster einzuführen.

Hier bringt sich Boeing bereits in Position, und hat mit BAE Systems und Saab eine Absichtserklärung unterzeichnet, um der Royal Air Force die T-7A Red Hawk zu liefern. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit ist das britische Unternehmen der Hauptvertragspartner und verantwortet eine Endmontagelinie im eigenen Land. Auch die Lieferkette soll vermehrt britische Firmen umfassen. Die formelle Ausschreibung ist jedoch noch nicht gestartet.

Weitere Kandidaten

Weitere wahrscheinliche Kandidaten sind die M-346 von Leonardo, die T-50 von Korea Aerospace sowie der Hürjet von Turkish Aerospace. Eher als Außenseiter geht ein britisches Start-up ins Rennen. Arealis aus London schlägt ein modulares Konzept vor, bei dem sich Tragfläche und Triebwerke austauschen lassen. So könnte aus dem Trainer ein leichtes Angriffsflugzeug werden. Laut Arealis sind 85 Prozent der Struktur baugleich zwischen den verschiedenen Varianten. Die RAF unterstützt das Vorhaben bisher mit einer Förderung in Höhe von 200.000 Pfund.

Mehrere Jets fliegen in unterschiedliche Richtungen (Computergrafik)
Arealis

T-7 mit Problemen

Die T-7A wird der neue Trainer der US Air Force, litt aber in der Vergangenheit an einigen Problemen und Verspätungen. Doch demnächst soll die erste Serienmaschine an die USAF gehen. Allerdings läuft die Flugerprobung in Edwards noch, und die volle Einsatzbereitschaft wird nicht vor 2027 erwartet.

T-7A Red Hawk über Wüste
US Air Force

Saab als Programmpartner ist für das hintere Rumpfsegment des T-38-Nachfolgers verantwortlich. Für den neuen RAF-Typ gilt neben niedrigen Betriebskosten auch ein möglichst hoher Anteil der britischen Industrie als sehr wichtig. Schließlich wird er auch die bekannte Kunstflugstaffel Red Arrows ausrüsten. Hier gab es im Vorfeld schon massive Kritik, falls die Wahl auf die M-346 fallen sollte. Einigen Briten stieß die Verwandtschaft zur Jakowlew Jak-130 übel auf. Die bisher genutzten Hawk T1 sind die letzten aktiven Vertreter der frühen Version bei den britischen Luftstreitkräften und sollen 2030 außer Dienst gehen.