Wieder einmal sind in den sozialen Medien Fotos der vermutlich Chengdu J-36 heißenden Maschine aufgetaucht. Dieses Mal soll es sich jedoch um einen zweiten Prototyp des Stealth-Nurflüglers handeln. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit deutlich, dass es sich tatsächlich um ein Kampfflugzeugprojekt und nicht um einen Technologie-Demonstrator handelt. Wie immer lässt sich die Echtheit der Bilder nicht nachprüfen.
Auf jeden Fall unterscheidet sich der angeblich bei einem Testflug über Chengdu fotografierte Jet in einigen Details von der bisher bekannten Variante. So besitzen die beiden Lufteinläufe unter dem Rumpf eine geänderte Form. Die unteren Einlauflippen sind jetzt nach vorne gezogen, vermutlich zur Verbesserung der Stealth-Eigenschaften. Bei der ersten J-36 waren noch konventionelle eckige Einläufe vorhanden. Die neue Ausführung lässt auf so genannte DSI-Einläufe schließen (Diverterless Supersonic Inlets). Hier kommt statt einer Splitterplatte eine geschwungene Beule zum Einsatz, um den Luftstrom von der Flugzeugzelle abzulenken und möglichst störungsfrei in das Triebwerk zu befördern.
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Änderungen bei Fahrwerk und Schubdüsen
Auch die Räder des Hauptfahrwerks haben die Ingenieure neu angeordnet. Sie sind nun nebeneinander statt hintereinander befestigt. Bei den Schubdüsen fehlt die vorher sichtbare Abdeckung zur Reduzierung der Radarrückstrahlfläche. Dafür sind drei stark gezackte Düsen erkennbar. Dies könnte auf die Erprobung einer Schubvektorsteuerung hindeuten.
Der größte Jäger derzeit?
Fotos der ersten J-36 waren am 26. Dezember 2024 im Internet erschienen. Der Antrieb besteht aus drei Triebwerken, das mittlere Aggregat sitzt im Rumpf und erhält seine Luftzufuhr über einen Einlauf auf dem Rumpfrücken. Technische Details sind ebenso wenig bekannt wie die Rolle des Musters. Generäle der US Air Force gehen jedenfalls von einem schweren Jäger der sechsten Generation aus. Allerdings lassen die tiefgreifenden Änderungen darauf schließen, dass der Dreistrahler noch ein gutes Stück von der Einsatzreife entfernt ist.
