Deutsche A400M trainieren in Neuseeland: Luftwaffe am anderen Ende der Welt

A400M am anderen Ende der Welt
Deutsche Luftwaffe trainiert in Neuseeland

ArtikeldatumVeröffentlicht am 07.11.2025
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Der Kommandant der Basis Ohakea, Gruppenkapitän Peter Gibson, begrüßte den Kommandeur des Lufttransportgeschwaders 62, Oberst Marcus Knoll, und deutsches Personal während eines Pōwhiri im Tūrangawaewae.
Foto: Royal New Zealand Air Force

Wer derzeit in Neuseeland zum Himmel blickt, könnte ungewöhnliche Gäste entdecken. Seit Anfang November drehen deutsche Militärtransporter ihre Runden über der Südhalbkugel. Die Bundeswehr hat fünf Flugzeuge nach Ozeanien verlegt – so viele wie noch nie für eine gemeinsame Übung mit den Kiwis.

Die deutschen Maschinen trafen am 6. November auf der Royal New Zealand Air Force (RNZAF) Base Ohakea ein, wo Oberst Marcus Knoll, Kommandeur des Lufttransportgeschwaders 62, von Group Captain Peter Gibson empfangen wurde.

Von Ohakea aus verlegten die Einheiten weiter zur RNZAF Base Woodbourne bei Blenheim an der Nordostküste der Südinsel, die als Hauptstandort für die Übungsaktivitäten dient.

Erste Übung dieser Größenordnung

Nach Angaben der neuseeländischen Streitkräfte handelt es sich um die erste Übung dieser Größenordnung mit der deutschen Luftwaffe in Neuseeland. Eine kleinere Visite hatte bereits im Vorjahr stattgefunden. Die Royal New Zealand Air Force stellt für die Übung Unterstützungskräfte bereit, darunter Sicherheitspersonal, Feuerwehreinheiten und Spezialisten für Flugkraftstoff und Lufttransport.

Air Commodore Andy Scott, Kommandeur der neuseeländischen Luftstreitkräfte, verwies auf die Bedeutung der Kooperation mit einem NATO-Mitgliedstaat für die Interoperabilität der eigenen Einheiten. Die Bevölkerung in mehreren Landesteilen könne mit Überflügen der deutschen Maschinen rechnen.

Bundeswehr

Drei A400M im Einsatz

Das Kernstück der Übung bilden drei Maschinen vom Typ Airbus A400M. Der viermotorige Turboprop-Transporter ist seit 2014 bei der Bundeswehr im Einsatz und kann bis zu 37 Tonnen Fracht oder 116 Soldaten transportieren. Die Maschinen sollen während des Aufenthalts verschiedene Flugprofile trainieren, darunter Tiefflüge in unterschiedlichem Gelände.

Bundeswehr

Geplant sind zudem Abwurfübungen von Material und Ausrüstung in Zusammenarbeit mit der neuseeländischen Armee im Trainingsgebiet Waiouru auf der Nordinsel.

Langstreckenverlegung mit A330 und A321

Bundeswehr

Für den Personaltransport zwischen Deutschland und Neuseeland setzt die Luftwaffe einen Airbus A330 MRTT aus dem europäischen NATO-Tankerarsenal ein. Das Mehrzweck-Tankflugzeug kann neben seiner Hauptaufgabe als fliegende Tankstelle auch als Truppentransporter konfiguriert werden und verfügt über eine Reichweite von mehr als 14.000 Kilometern. Zusätzlich ist ein Airbus A321 Teil der Verlegung.