Das Jetzeitalter beim Irish Air Corps endete im Jahr 1998 mit der Auflösung der Light Strike Squadron. Und selbst mit viel gutem Willen konnten man die damals im Einsatz befindlichen Fouga Magister nicht wirklich als vollwertige Kampfflugzeuge bezeichnen. Auch deren Vorgänger war mit der doppelsitzigen de Havilland Vampire T.55 eher ein Trainer. Zudem verfügt das irische Militär nicht über Frühwarnradare zur Luftraumüberwachung. Stattdessen verließ man sich auf die Unterstützung durch die britischen Nachbarn. Dies soll sich jetzt ändern.
Laut einem Bericht der Irish Times will der irische Verteidigungsminister Simon Harris das Budget verdreifachen und eine Flotte von Kampfjets kaufen. Ein Minimum von acht Flugzeugen soll die Sicherung des Luftraums durch eine Alarmrotte rund um die Uhr gewährleisten. Ideal sei eine Flotte von zwölf bis 14 Maschinen. Pro Jahr rechnet die Regierung mit Kosten von 60 bis 100 Millionen Euro.

Die Flugzeug-Flotte des Irish Air Corps besteht aus Turboprops.
Kampfjets statt Trainer
Derzeit verfügt das Irish Air Corps über acht Pilatus PC-9M. Die Turboprops werden hauptsächlich als Trainer eingesetzt, auch wenn sie sich mit MG-Behältern und ungelenkten Raketen bewaffnen lassen. Daneben verfügen die Iren noch über vier PC-12-Transporter sowie Seeüberwachungsflugzeuge der Muster CN-235 und C295. Die Helikopterflotte besteht aus AW139 und EC135. Die Flugzeuge und Hubschrauber sind in Baldonnel westlich von Dublin stationiert.

Der letzte Jet war die Fouga Magister.
Neuer Standort für die Jets
Allerdings gilt der Runway in Baldonnel als zu kurz für Kampfjets. Daher plant man den Einsatz der neuen Flugzeuge vom zivilen Flugplatz von Shannon bei Limerick aus. Die wichtigste Frage bleibt derzeit indes noch offen: Welcher Typ soll es werden? Zur Auswahl stehen neue und gebrauchte Modelle. Für reine Luftpatrouillen täte es beispielsweise die Leonardo M-346FA oder die KAI FA-50. Auf dem Gebrauchtmarkt tummeln sich unter anderem überzählige Gripen aus Schweden.

Die PC-9M lässt sich zwar bewaffnen, aber zur Luftverteidigung gegen schnelle Ziele ist sie ungeeignet.
Eigenes Überwachungsradar
Welches Muster es auch wird, ab 2028 kann es sich auf eine eigene, irische Radarüberwachung verlassen. Dann soll nämlich das rund 300 Millionen Euro teure System mit einer Reichweite von 370 Kilometern an drei Standorten einsatzbereit sein.