"Lucky" trägt ihren Namen nicht zu Unrecht: In den vergangenen 35 Jahren blieb sie von Unglücken und anderen Zwischenfällen verschont. So konnte die F-15E einen Flugstundenrekord nach dem anderen aufstellen. Als erste Eagle überhaupt hat sie nun den Meilenstein von 15.000 Stunden erreicht. Damit wäre sie theoretisch mehr als ein Jahr und acht Monate am Stück in der Luft gewesen.
Mehrfache Bestmarken
Den Meilenstein erreichte der Veteran mit der Kennung 89-0487 schon am 17. Mai während einer Verlegung in den Mittleren Osten, wie die US Air Force Mitte Juli mitteilte. Die ursprüngliche Lebensdauer der Strike Eagle beträgt 8000 Stunden. Diese Marke hatte "Lucky" schon vor zwölf Jahren längst passiert, als sie am 13. Januar 2012 in Bagram – ebenfalls als erste Eagle – die 10.000-Stunden-Grenze knackte. Am 16. August 2016 folgte die 12.000-Marke, was ihr auch den Spitznamen "America’s Jet" einbrachte. Sie ist normalerweise auf der Seymour-Johnson Air Force Base in North Carolina beheimatet.

Während des Golfkriegs zerstörte die F-15 eine Mil Mi-24 wie dieses Exemplar auf äußerst ungewöhnlichem Weg.
Hind-Abschuss mit Bombe
Der Jet ist aber auch wegen seiner Einsatzgeschichte berühmt: Als bis dato einzige F-15E konnte sie einen Luftsieg für sich verbuchen, zumindest bis zu den Einsätzen gegen die Huthi-Drohnen. Während der Operation Desert Storm zerstörte sie eine irakische Mil Mi-24 Hind in der Luft – und zwar mit einer lasergelenkten Bombe.
Größere Reichweite als AIM-9
Am 14. Februar 1991 flogen die Captains Tim Bennet und sein Waffensystemoffizier Dan Bakke einen Nachteinsatz gegen mögliche Scud-Raketenstellungen. Dabei bemerkten sie mehrere Hind-Kampfhubschrauber, die gegnerische Truppen absetzten. Um die eigenen Spezialteams am Boden zu schützen, entschloss sich Bennet zu einer ungewöhnlichen Taktik: aufgrund der höheren Reichweite setze eine lasergelenkte Bombe statt der AIM-9 Sidewinder ein. So hoffte er, eine Mi-24 am Boden zu erwischen. In einer Entfernung von rund 6,4 Kilometern warf er die GBU-10 bei einer Geschwindigkeit von knapp 1100 km/h ab. In diesem Moment hob der Hubschrauber ab und ging in den Steigflug. Trotzdem zielte der WSO weiter mit dem Laser auf die Hind und landete einen Volltreffer.