Ein Euro für 18 Jets: Rumänien bekommt niederländische F-16

Kampfflugzeug-Schnäppchen aus den Niederlanden
Ein Euro für 18 Jets: Rumänien bekommt F-16

ArtikeldatumVeröffentlicht am 05.11.2025
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Rumänien hat am Montag ein Regierungsabkommen zum Erwerb von 18 F-16-Kampfjets aus den Niederlanden unterzeichnet, wie das Verteidigungsministerium mitteilte. Die Flugzeuge, die bereits als Teil des Europäischen F-16-Trainingszentrums (EFTC) in der osteuropäischen Republik auf dem Luftwaffenstützpunkt Fetești stationiert sind, gehen nun in den Besitz des rumänischen Staates über. Eingesetzt werden die Jets weiterhin primär für die Pilotenausbildung.

Die Second-Hand-Maschinen waren für die Rumänen ein echtes Schnäppchen: Der Gesamtpreis für die 18 F-16 wurde symbolisch auf 1 Euro festgelegt. Allerdings sind die Jets nur auf den ersten Blick so günstig, denn es fallen 21 Millionen Euro Mehrwertsteuer für die Flugzeuge an. Berechnet wurde das auf Basis des angegebenen Restwertes von 100 Millionen Euro für die Flugzeuge und das Unterstützungspaket.

Multinationales Ausbildungszentrum

Der Vertrag wurde in Bukarest von Brigadegeneral Ion-Cornel Pleșa, dem Leiter der rumänischen Rüstungsdirektion, und Linda Ruseler vom niederländischen Finanzministerium in Anwesenheit von Verteidigungsminister Liviu-Ionuț Moșteanu und der niederländischen Botschafterin in Rumänien, Willemijn van Haaften, unterzeichnet.

Die ersten der Second-Hand-Jets sind bereits seit 2023 in der Ausbildungsstätte stationiert. Die Niederlande waren federführend an der Gründung des Trainingszentrums beteiligt.

Minister Moșteanu erklärte, die Vereinbarung markiere einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung des Ausbildungszentrums, das Rumänien als zentralen europäischen Standort für F-16-Piloten positioniert habe. Er merkte an, dass die Einrichtung ihre Ausbildungsmodule voraussichtlich erweitern werde, da die NATO-Mitglieder langsam auf das F-35-Programm umsteigen.

Ministerium für Nationale Verteidigung Rumänien

"Durch die Fortführung der Aktivitäten des Ausbildungszentrums bekräftigt Rumänien seine strategische Rolle innerhalb der Verteidigungsarchitektur des Bündnisses, erfüllt seine internationalen Verpflichtungen und trägt aktiv zur Stärkung der Abschreckung und der kollektiven Verteidigungsfähigkeit bei. Unser Land bekräftigt sein Engagement für die Ukraine, indem es ukrainischen Piloten die Möglichkeit bietet, im Ausbildungszentrum ausgebildet zu werden. Damit leistet es einen konkreten Beitrag zu den gemeinsamen Bemühungen um mehr regionale Sicherheit und unterstützt die Ukraine in ihrem souveränen Recht auf Selbstverteidigung", erklärte er.

Als direkter Nachbar der Ukraine und mit Zugang zum Schwarzen Meer ist die Sicherheit des rumänischen Luftraums für die NATO besonders entscheidend.

"Wir sind NATO-Partner und kooperieren im Bereich Abschreckung und Sicherheit an der Ostflanke. Sowohl die Niederlande als auch Rumänien engagieren sich stark für die Unterstützung der Ukraine. Das Europäische F-16-Trainingszentrum ist ein hervorragendes Beispiel für diese Zusammenarbeit, die ich bei meinen Besuchen auf dem Luftwaffenstützpunkt Fetești persönlich miterleben konnte", sagte die niederländische Botschafterin van Haaften.

Rumänien sattelt auf amerikanische Flugzeuge um

Die ersten rumänischen F-16 kamen 2017 aus Portugal, um die sowjetischen MiG-21 zu ersetzen. Wenig später wurde mit Flugzeugen aus dem Norden aufgestockt: Rumänien hatte im November 2022 insgesamt 32 Exemplare der F-16A/B in Norwegen gekauft. Inzwischen wurden so eine zweite und dritte Staffel der Fighting Falcon aufgestellt.