Auf dem afrikanischen Kontinent besitzt Ägypten die mit Abstand größte und modernste Luftwaffe. Mit 240 Exemplaren der F-16 ist sie zugleich der viertgrößte Betreiber der Fighting Falcon weltweit, darunter 20 Jets des moderneren Standards Block 52. Das zweite Standbein bildet die Dassault Rafale. Ägypten hatte im Jahr 2015 zunächst 24 Einheiten bestellt und im Verlauf auf 55 Jets aufgestockt. Die letzten Vertreter entsprechen der F3R-Ausführung mit AESA-Radar und sollen bis 2027 ausgeliefert werden.
China-Jet statt F-16?
Hinzu kommen noch rund 40 Mikojan MiG-29M und knapp 20 Dassault Mirage 2000. Deren Tage dürften allerdings aufgrund problematischer Ersatzteilversorgung und fehlender Kompatibilität mit den westlichen Mustern bei der Fulcrum und des Alters bei der Mirage bald gezählt sein. Verschiedenen Medienberichte zufolge könnten die älteren Vertreter der F-16-Flotte bald auch der chinesischen J-10 weichen.
Laufende Modernisierung
Auch bei den Kampfhubschraubern setzt das Land auf mehrere Säulen: Neben den älteren Sud Aviation Gazelle kommen jeweils knapp 50 Boeing AH-64 Apache und Kamow Ka-52 zum Einsatz. Die Transport-Einheiten durchlaufen ebenfalls eine Modernisierung. Ältere Typen verlassen zunehmend das Inventar und weichen unter anderem Airbus C-295M, Boeing CH-47F, Leonardo AW149 und Lockheed Martin C-130J.
Große Typenvielfalt
Eines haben jedoch alle ägyptischen Typen gemeinsam: Sie sind kaum zu sehen und noch weniger zu fotografieren – im eigenen Land strengstens verboten. Hier lieferte die Egypt International Air Show vom 3. bis 5. September in El-Alamein eine willkommene Abwechslung. Insgesamt knapp 15 verschiedene Muster waren zu sehen. Fast so lange und nicht minder attraktiv ist die Liste der nicht gezeigten Geräte im aktiven Inventar, darunter Alpha Jet, Antonow An-74, E-2 Hawkeye, Iljushin Il-76, Mi-24 Hind, SH-2 Seasprite, UH-60 Black Hawk und Westland Commando (Sea King). Aber vielleicht beim nächsten Mal …
