Die Rolle des elektronischen Kampfes wird in der heutigen Welt angesichts des rasanten technischen Fortschritts auf diesem Gebiet immer wichtiger. Da kommt die Ablösung der betagten EC-130H Compass Call bei der US Air Force gerade richtig. Zumal nur noch fünf von ursprünglich 14 Exemplaren der Spezialversion der Hercules verfügbar sind – mit einem Durchschnittsalter von fast 50 Jahren und einer Einsatzquote von gerade einmal 33 Prozent. Entsprechend froh waren die Offiziere, als die erste einsatzbereite EA-37B Compass Call auf der Davis-Monthan Air Force Base in Arizona landete.
Moderner Jet statt altem Turboprop
Der auf der Basis der Gulfstream G550 entstandene Jet mit der Kennung 19-5591 kam dort am 23. August an, wie die US Air Force am 27. August mitteilte. Der neue Compass-Call-Vertreter wird von der 43rd Electronic Combat Squadron in Davis-Monthan geflogen, untersteht aber dem 55th Wing aus Offutt, Nebraska. "Die EC-130 hat jahrelang ihren Zweck erfüllt, aber dieses neue Fluggerät und seine Auslieferung bedeutet, dass wir eine kampffähige Bedrohung haben", sagte Geschwader-Chef Colonel Mark Howard. "Die EA-37B mit ihrer größeren Reichweite, Geschwindigkeit und Wendigkeit wird es der Besatzung an Bord erlauben, in Echtzeit adaptive, agile Entscheidungen zu treffen."
Elektromagnetische Bewaffnung?
Die Aufgaben des neuen Musters liegt in der Störung oder gar Verhinderung gegnerischer Kommunikation und Informationsgewinnung. Laut USAF verfügt die EA-37B auch über eine nicht näher ausgeführte "elektromagnetische Angriffsfähigkeit". Bis Jahresende soll noch eine zweite Maschine in Arizona eintreffen. Insgesamt plant das Pentagon die Beschaffung von zehn Einheiten. Die Umrüstung der Business-Jets erfolgt bei L3Harris, die Missionsausrüstung stammt von BAE Systems.