Erstmals Raptor auf den Philippinen
So rüstet die USA mit F-22 in Asien auf

Zum ersten Mal hat die USA mit F-22 Raptor Kampfjets der fünften Generation auf die Philippinen geschickt. Der Einsatz fällt in eine Zeit, in der die USA große Anstrengungen unternehmen, ihre Position im Pazifik zu stärken und zu erweitern und so Chinas wachsende Militärmacht abzuschrecken.

So rüstet die USA mit F-22 in Asien auf
Foto: U.S. Air Force

Der Auftritt war nur kurz, aber dennoch war der Einsatz für die U.S. Air Force von großer Bedeutung: F-22A Raptor der 525th Fighter Squadron von der Joint Base Elmendorf-Richardson, Alaska, waren zwei Tage lang auf den Philippinen präsent. Zum ersten Mal beherbergte die dortige Clark Air Base mit den US-Jets Kampfflugzeuge der fünften Generation.

Die US-amerikanischen F-22 trainierten zusammen mit der 5th Fighter Wing der philippinischen Luftwaffe. "Dieser Meilenstein mit einem regionalen Verbündeten trägt dazu bei, Stabilität und Sicherheit im Indopazifik zu gewährleisten", wird einer der F-22-Piloten, Captain Karl Schroeder, in einer Pressemitteilung zitiert.

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Wichtiger Stützpunkt für die USA

Die Clark Air Base ist kein neuer Standort für US-Flugzeuge. Bereits in den 1910er Jahren, als die Philippinen noch US-Territorium waren, wurden hier amerikanische Flugzeuge stationiert. Während des Zweiten Weltkriegs und des Vietnamkriegs war er ein wichtiger Stützpunkt für die U.S. Army Air Forces und die Air Force, bevor er schließlich an die Philippinen übergeben wurde.

USA zeigt Stärke in der Indopazifik-Region

Es war eine Demonstration der amerikanischen Fähigkeiten in der Region: Während ihres Einsatzes führten die F-22 Luftübungen mit der philippinischen Luftwaffe durch. Zwei philippinische FA-50PH begleiteten die Raptors über den Pazifik. "Mit der Fähigkeit der FA-50 zu Präzisionsschlägen und der Fähigkeit des Raptor, die Luftüberlegenheit zu erlangen, bilden wir eine tödliche Kombination, die sich gegenseitig bei verschiedenen Missionen unterstützt", erklärte Raptor-Pilot Captain Joe Baumann.

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Die südkoreanische FA-50 ähnelt der US-amerikanischen General Dynamics F-16 und wurde mit der Unterstützung von Lockheed entwickelt.

Auch auf dem Plan: Tiefflüge über die Philippinen, die die US-Piloten mit der Geographie des Landes vertraut machen sollten. "Die Raptor-Piloten konnten sich einen Überblick über das Land und die verschiedenen philippinischen Luftwaffenstützpunkte verschaffen", hieß es in der Mitteilung der Air Force. "Die Vertrautheit mit dem Luftraum und dem darunter liegenden Territorium wird in der Zukunft eine verbesserte Fähigkeit und Integration ermöglichen."

KC-135-Tanker aus Japan mit dabei

Zudem führten die F-22 Luftbetankung über dem Südchinesischen Meer durch. Die KC-135 Stratotanker der 909th Air Refueling Squadron nahmen vom japanischern Standort Kadena aus an der Übung teil.

Bereits 1951 hatten die USA mit den Philippinen einen Vertrag zur gegenseitigen Verteidigung geschlossen. Diese Zusammenarbeit wollen die USA in den kommenden Jahren vertiefen. Die USA hoffen jedoch, in Zukunft von mehr Standorten auf den Philippinen aus operieren zu können.

Zuvor Einsatz auf Tinian

Das 525. Geschwader hatte vor seiner Übung auf den Philippinen einen einwöchigen Einsatz auf Tinian, einer der drei Nördlichen Marianen, abgeschlossen. Auch auf der Inselgruppe, die zum U.S.-Territorium gehört, war es die erste Präsenz von Kampfflugzeugen der fünften Generation.

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Erscheinungsdatum 05.05.2023