Kampfjet-Feier in Argentinien - Mit F-16 Fighting Falcon zurück zu alter Stärke?

Erstmals wieder Überschall-Kampfjets
Argentinien feiert seine erste F-16 Falcon

Zuletzt aktualisiert am 03.03.2025

Wie neu sieht sie aus, die erste Lockheed Martin F-16B Fighting Falcon der Fuerza Aérea Argentina. Der Jet hat zwar schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel und wird auch nicht mehr fliegen, doch das tut der Freude auf der Basis der VI. Fliegerbrigade von Tandil südlich von Buenos Aires keinen Abbruch: "Heute ist ein großer Tag für das Land, denn wir machen einen entscheidenden Schritt beim Wiederaufbau unserer Verteidigung: Von diesem Stützpunkt aus werden die lang erwarteten F-16 fliegen, die Kampfflugzeuge, mit denen wir unsere Überschallkapazitäten zurückgewinnen und die uns in eine neue Ära führen werden", sagte der Verteidigungsminister Luis Petri.

Nach der Außerdienststellung der letzten Dassault Mirage III vor zehn Jahren verfügte Argentinien nur über eine Handvoll Douglas A-4 Skyhawk als einzige Kampfjets. Neben der Finanzierung verhinderte auch das nach wie vor gültige britische Embargo die Beschaffung neuer Muster. Die aus der Zeit des Falkland-Kriegs stammenden Sanktionen untersagen die Lieferung von militärischen Waren, wie etwa Schleudersitze von Martin-Baker. Zeitweise war die JF-17 Thunder aus China im Gespräch, aber letztendlich fiel die Entscheidung "in enger Zusammenarbeit mit den USA" auf die F-16, und zwar gebrauchte Maschinen aus Dänemark.

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Minister fliegt mit

Am 16. April 2024 hatte Minister Petri auf dem dänischen Fliegerhorst Skrydstrup den Kaufvertrag über 24 Flugzeuge unterzeichnet – und gleich im hinteren Cockpit eines Doppelsitzers einen Testflug absolviert. Bei der Zeremonie in Tandil am 24. Februar 2025 erklärte er: "Wir befinden uns in einer Zeit, in der wir unsere Integrität nicht mehr dem guten Willen anderer anvertrauen. Die Zeit, in der wir verstehen, dass eine Nation, die sich nicht selbst verteidigen kann, dazu verurteilt ist, unterworfen zu werden. Die Landesverteidigung ist keine Ausgabe, sondern die wichtigste Investition, die wir tätigen können, um unsere Zukunft zu sichern."

Premieren-Jet bleibt am Boden

Die während der Feier gezeigte F-16B MLU Block 10 (Mid-Life Update) kam jedoch nicht aus eigener Kraft nach Südamerika. Stattdessen brachte sie eine dänische C-130 Hercules im Dezember 2024 in ihre neue Heimat. In Tandil erfolgte dann der erneute Zusammenbau. Laut argentinischem Verteidigungsministerium gehört sie nicht zu den 24 erworbenen Einsatzmaschinen, sondern soll der Ausbildung von Piloten und Bodentechnikern dienen. Bei der dänischen Luftwaffe flog sie als ET-210. Nun trägt sie die Kennung M-1210.

Erste Falcons noch dieses Jahr

Die ersten sechs einsatzfähigen Flugzeuge sollen bis Ende 2025 im Land eintreffen – diesmal auf dem Luftweg. Allerdings kommen sie zuerst nach Río Cuarto zum dortigen Erprobungs- und Technikzentrum. Währenddessen läuft die Modernisierung der Infrastruktur der VI. Luftbrigade in Tandil weiter. Die restlichen 18 Fighting Falcons erwartet die Fuerza Aérea im Lauf der nächsten drei Jahre.