Eurofighter-Kampfjets für Portugal? Airbus macht erste Schritte

Absichtserklärung unterzeichnet
Eurofighter als F-16-Ersatz in Portugal

ArtikeldatumVeröffentlicht am 28.10.2025
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Das Eurofighter-Programm bleibt weiter im Aufwind: Nach den Verträgen für zusätzliche Jets für Deutschland und erstmals Flugzeugen für die Türkei nehmen die Partnerländer mit Portugal das nächste Ziel ins Visier. Die Südeuropäer betreiben derzeit eine in die Jahre gekommene Flotte von F-16-Kampfjets. Als Ersatz will Airbus Defence and Space mit dem Eurofighter eine rein europäische Lösung anbieten. Daher hat das Unternehmen mit dem AED Cluster Portugal (Aeronautics, Space and Defence Industries) eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Gemeinsam will man eine "Serie von Studien starten, um ein wertvolles industrielles Angebot" für den Ersatz der Fighting Falcon durch den Eurofighter zu schaffen. "In einer Zeit, in der die Souveränität Europas und die industrielle Autonomie im Vordergrund unserer Strategie stehen, ist Airbus fest davon überzeugt, dass der Eurofighter die beste Option für diesen Ersatz ist", sagte Jose Luis de Miguel, Leiter der Region Europa bei Airbus Defence and Space.

Bei dem Verband handelt es sich um eine Interessenvertretung von rund 150 Mitgliedern aus der portugiesischen Luft- und Raumfahrt sowie aus dem Verteidigungsbereich. Die portugiesischen Luftstreitkräfte betreiben bereits mit dem Militärtransporter C-295 ein Airbus-Produkt.

Portugiesische F-16 mit buntem Heck bei Ramstein Flag
Patrick Hoeveler

F-35 ist nicht mehr gewollt

Ursprünglich hatten die Portugiesen die F-35 als neues Kampfflugzeug im Auge. Aber aufgrund der aktuellen Entwicklung in den USA nahm die Führung Abstand vom Kauf der Lightning II. Damit scheint der Weg frei zu sein für andere Muster als Ersatz für die teilweise schon fast 40 Jahre alten Falcons. Portugal erhielt zunächst 20 neu gebaute Exemplare der Version F-16A/B Block 15 (darunter drei Doppelsitzer). Die ersten Exemplare waren bereits im Juli 1994 in ihrer neuen Heimat gelandet. Die Lieferung erfolgte teilweise als Gegenleistung für die US-Nutzung des Stützpunktes Lajes auf den Azoren. Später kamen 21 Einsitzer und 4 Doppelsitzer aus Beständen der US Air Force hinzu (ebenfalls Block 15). Im Rahmen eines Mid-Life-Updates (MLU) erhielten einige Maschinen neue Avionik. Rund 25 Jets befinden sich derzeit im Einsatz auf dem Fliegerhorst Monte Real. Zwölf Flugzeuge hatte das Land zuvor an Rumänien verkauft.