Verschiedene europäische Nationen erhoffen sich mit der Einführung der A400M die veralteten Bestände der Flugzeuge Lockheed Martin C–130 Hercules und Transall C–160 zu ersetzten. Seit dem offiziellen Programmstart am 27. Mai 2003 haben diverse Fehler in Testphase und Produktion zu Verzögerungen der vereinbarten Lieferdaten geführt.
Die erste Auslieferung an einen Kunden erfolgte in Sevilla an Frankreich am 2. August 2013, und bisher haben sechs der acht Länder mindestens eins der georderten Flugzeuge erhalten. Als erster und bisher einziger Exportkunde hat Malaysia eine Bestellung für insgesamt vier A400M aufgegeben.
Im September 2017 übergab Airbus in Sevilla die 50. A400M. Sie ging an die Luftwaffe. Bis zum Jahresende waren dann 57 Maschinen ausgeliefert. Die Zahl der Übergaben stieg allerdings nur langsam. Sie wird in den nächsten Jahren zudem wieder sinken, da sich Airbus und die Kunden grundsätzlich auf eine Verlangsamung der Lieferungen geeinigt haben.
Auslieferungen A400M
2013: 2
2014: 8
2015: 11
2016: 17
2017: 19
2018: 4 bis März
Spanien

Erste Auslieferung: 17. November 2016
Im Dienst: 2
Bestellungen: 27
Erste Bestellung: 27. Mai 2003
Verband: Ala 31 (31. Geschwader)
Standort: Base Aérea de Zaragoza
Spanien erhält seine erste A400M
Die spanischen Luftstreitkräfte haben am 17.November 2016 formell ihren ersten A400M-Transporter in Empfang genommen. Er wird in Saragossa stationiert.
Spanien ist der sechste Kunde, der die A400M in Dienst stellt. Sie ersetzen die C-130 Hercules der Ejercito del Aire. Im September hatten sich Spanien und Airbus Defence & Space auf einen neuen Lieferplan geeinigt: 14 Flugzeuge werden bis 2022 übergeben, die 13 weiteren allerdings erst ab 2025.
"Jede Lieferung an jeden Kunden ist von großer Bedeutung für uns, aber die Möglichkeit, das erste Flugzeug für Spanien von unserer Endmontagelinie in Sevilla zu übergeben, erfüllt uns mit besonderem Stolz“, so Fernando Alonso, Leiter des Militärflugzeugbereichs von Airbus Defence & Space.
Die erste A400M für Spanien (MSN44) hob im September 2016 zum Jungfernflug ab. Sie ist das 34 Serienflugzeug, das seit August 2013 in Sevilla ausgeliefert wurde.
Insgesamt arbeiten mehr als 1600 Mitarbeiter von Airbus Defence and Space in Spanien für das A400M-Programm, darunter 1100 direkt bei der Endmontagelinie in Sevilla und im nahegelegenen Werk Tablada.
Malaysia

Erste Auslieferung: 9. März 2015
Im Dienst: 4
Bestellungen: 4
Erste Bestellung: 8. Dezember 2005
Verband: 22nd Squadron
Standort: Subang Air Force Base
A400M an Malaysia übergeben
In Sevilla hat Airbus Defence & Space am 9. März 2015 die erste A400M an die Royal Malaysian Air Force übergeben. Am 12. März machte sich eine vierköpfige Crew der Royal Malaysian Air Force auf den Weg zum neuen Heimatstützpunkt Subang nahe der Hauptstadt Kuala Lumpur.
Das Serienflugzeug MSN22 (Kennung M54-01) war am 30. Januar zum Jungfernflug gestartet. Es ist die erste A400M für den ersten und bisher einzigen Exportkunden. Es wurde nach seinem Überführungsflug auf der Militärmesse LIMA in Langkawi präsentiert (17. – 21. März).
Laut General Dato´Sri Roslan Bin Saad, dem Inspekteur der Royal Malaysian Air Force, wird die A400M „die fortschrittlichste Schwerlasttransportkapazität in der Region“ bieten und „eine außergewöhnliche Bandbreite an militärischen und humanitären Einsätzen“ ermöglichen.
Die Royal Malaysian Air Force hat vier A400M bestellt. Derzeit fliegen bei der RMAF zehn C-130H und vier KC-130H Hercules.
Deutschland

Erste Auslieferung: 18. Dezember 2014
Im Dienst: 18 (bis März 2018)
Bestellungen: 53
Erste Bestellung: 27. Mai 2003
Verband: Lufttransportgeschwader 62
Standort: Fliegerhorst Wunstorf
Die erste A400M der deutschen Luftwaffe
46 Jahre nach der Einführung der Transall beginnt die Umrüstung auf den neuen europäischen Militärtransporter. Mit der A400M stößt die Luftwaffe in neue Dimensionen vor.
„Die A400M wird für die Luftwaffe und damit für die Bundeswehr deutlich mehr leisten und somit der Politik zusätzliche militärische Handlungsoptionen bieten“, zeigte sich Generalleutnant Karl Müllner, der Inspekteur der Luftwaffe, überzeugt. „Gegenüber der Transall wird die A400M mehr als die doppelte Ladung fast doppelt so schnell fast doppelt so weit transportieren. Der Zugewinn an Möglichkeiten ist offensichtlich.“ Laut Müllner geht es nun darum, „die A400M möglichst rasch zuverlässig und unter Einsatzbedingungen betreiben zu können“, denn „die Feuertaufe … wird wahrscheinlich nicht lange auf sich warten lassen“.
Zunächst stehen beim Lufttransportgeschwader 62, wo man sich seit Jahren auf die A400M vorbereitete, die Einsatzprüfung und die ergänzende Nachweisführung für spezifisch deutsche Ausrüstungen an. Die TTVG (Technisch Taktische Versuchsgruppe) kann dafür bereits auf 16 Luftfahrzeugführer und zehn Technische Ladungsmeister sowie zahlreiche Techniker zurückgreifen, die seit 2013 bei Airbus in Sevilla ausgebildet wurden. Sechs Monate und um die 135 Flugstunden sind für die notwendigen Prüfungen vorgesehen, bei denen es nicht um „klinische Tests“ geht, sondern darum, Erfahrungen unter realen Bedingungen und bei normalen Betriebsabläufen zu sammeln. Das Spektrum reicht von einfachen Wartungschecks über die Durchführung von Enteisungsverfahren und der Beladung bis hin zu Streckenflügen, zunächst in Deutschland und schließlich weltweit.
Die Piloten haben dabei noch den einfachsten Job, ist Oberstleutnant Christian Schott überzeugt. Auch wenn die A400M im Cockpit mindestens zwei Generationen weiter ist als die Transall, sei die Umschulung problemlos mit Simulatorstunden und nur einem Flug mit sechs Landungen zu bewerkstelligen. „Die Größe der Maschine spürt man nicht“, so Schott, denn sie sei deutlich leistungsstärker und agiler als die Transall. Auch die Steigrate sei besser. Natürlich sind die Systeme komplexer, aber sie bieten der Crew auch mehr Hilfestellungen dank Automatismen.
Die moderne Technik erfordert eine Umstellung bei der technischen Betreuung, denn das Geschwader soll 40 A400M mit demselben Personal wie bisher seine 24 Transall betreiben. Eine „ganz neue Welt“ tue sich „mit einem kompletten Philosophiewechsel“ auf, denn der neue Transporter wird erstmals in der Bundeswehr entsprechend den European Military Airworthiness Requirements (EMAR) betrieben. Dies wird eine höhere Interoperabilität der europäischen Luftwaffen ermöglichen und soll kostengünstiger sein.
Unterstützt wird das Luftwaffenpersonal durch die Industrie. Gerade noch rechtzeitig wurden am 12. Dezember 2014 ein Systembetreuungsvertrag und ein Materialversorgungsvertag mit Airbus Defence & Space (Airbus Military Deutschland) abgeschlossen. Sie laufen bis Dezember 2018 und haben einen Wert von bis zu 645 Millionen Euro. Darin enthalten sind Dienstleistungen im Bereich Instandsetzung und Wartung, ein Serviceteam in Wunstorf und der Betrieb eines Ersatzteillagers.
Großbritannien

Erste Auslieferung: 14. November 2014
Im Dienst: 18
Bestellungen: 22
Erste Bestellung: 27. 5. 2003
Verband: 47 Squadron und 70 Squadron
Standort: Brize Norton, Oxfordshire
RAF feiert Übernahme ihrer ersten A400M
Die Übergabe von „ZM400“ war am 14. November 2014 in Sevilla erfolgt, etwa zehn Wochen nach dem Erstflug am 30. August. Die erste A400M wird nun für die weitere Ausbildung von Besatzungen vorbereitet. Die RAF wird 22 der Transporter erhalten, die von der 47 und 70 Sqaudron betrieben werden.
Das Flugzeug ist das erste von 22 bestellten Flugzeugen im Wert von 2,8 Milliarden Pfund, die bei der RAF eingeführt werden um die C-130 Hercules zu ersetzen. Laut Verteidigungsministerium ist die Atlas in der Lage, den Schützenpanzer Scout zu transportieren.
Airbus betonte, dass die A400M insgesamt rund 8000 Arbeitsplätze in Großbritannien sichert; allein am Standort Filton arbeiten etwa 900 Mitarbeiter der Airbus Group direkt an diesem Flugzeug.
Türkei

Erste Auslieferung: 4. April 2014
Im Dienst: 5
Bestellungen: 10
Erste Bestellung: 27. Mai 2003
Verband: 221 Filo "Esen" (Brise)
Standort: Kayseri-Erkilet
Türkei bekommt ihre erste A400M
Nach mehrmonatigen Diskussionen hat die Türkei am 4. April 2014 in Sevilla ihre erste A400M formell in Empfang genommen.
Das Flugzeug (MSN9) wurde nach Kayseri überführt, wo es zunächst für die Ausbildung verwendet wird. Es gehört zur 221 Filo „Esen“, die zuvor mit der Transal ausgestattet war.
Die Türk Hava Kuvvetleri hat zehn A400M bestellt. Die MSN9 war am 9. August 2013 erstmals geflogen.
Frankreich

Erste Auslieferung: 1. August 2013
Im Dienst: 14 (bis März 2018)
Bestellungen: 50
Erste Bestellung: 27. Mai 2003
Verband: Escadron de Transport 1/61
Standort: Base Aérienne 123 Orléans-Bricy
Erste Airbus Military A400M ausgeliefert
Am 1. August 2013 hat Airbus Military offiziell die erste A400M an Frankreich ausgeliefert. Sie wurde am 2. August nach Orléans-Bricy überführt.
Nach mehr als 5000 Flugerprobungsstunden markiert die Auslieferung einen Höhepunkt der zehnjährigen Entwicklungsphase bei Airbus Military. Ungefähr 40000 Menschen sind in die Arbeiten für dieses große europäische Verteidigungsprogramm eingebunden.
Domingo Urena-Raso, CEO von Airbus Military erklärte: „Dieser Tag ist von historischer Bedeutung für die europäische Luftfahrtindustrie, die nunmehr mit diesem völlig neuen Flugzeug die globale Marktführerschaft im militärischen Lufttransportsektor übernehmen wird. Mein aufrichtiger Dank gilt allen Mitarbeitern bei Airbus Military, Airbus und unseren Zulieferern, durch deren unermüdlichen Einsatz diese enorme Leistung ermöglicht wurde“.
Die erste an Frankreich gelieferte A400M wird vor ihrer Eingliederung in die Transportflotte der französischen Luftwaffe zunächst für die weitere Ausbildung der Besatzungen eingesetzt.
Die erste Serienmaschine (MSN7) war am 1. August in Sevilla von der Beschaffungsbehörde DGA in Empfang genommen worden und wurde dann von einer Besatzung der französischen Luftstreitkräfte zur Base Aérienne 123 (etwa 100 Kilometer südlich von Paris) überführt. Eine zweite A400M (MSN8) ist bereits im Abnahmeprozess und soll baldmöglichst folgen. Die vorläufige Einsatzbereitschaft mit dann drei Flugzeugen dürfte Anfang 2014 erreicht werden. Die weiteren Planungen sehen die Lieferung von 13 A400M im Zeitraum 2014 bis 2019 vor. Insgesamt hat Frankreich 50 A400M bestellt.
Die Auslieferung der ersten A400M wäre laut Vertrag eigentlich bis Ende März fällig gewesen.